dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Sparprogramm hält Metro auf Kurs

Düsseldorf (dpa) - Der Handelsriese Metro fährt dank seines strikten Sparkurses wachsende Gewinne ein. Trotz des fehlenden Ostergeschäfts und stagnierender Erlöse verdiente der größte deutsche Handelskonzern im ersten Quartal 2011 deutlich mehr. Mit mehr als 100 neuen Filialen, die vorwiegend im Ausland eröffnet werden, sollen die Kassen des Konzerns wieder kräftiger klingeln. In Spanien bekamen die Elektroniktöchter Media Markt und Saturn die Finanzkrise mit kräftigen Rückgängen zu spüren. Der Verbleib der Lebensmitteltochter Real im Konzern ist weiter offen.

Noch mehr Kundendaten bei Sony von Unbekannten entwendet

Tokio/Berlin (dpa) - Nur eine Woche nach dem gigantischen Datendiebstahl bei Sony muss der japanische Konzern für Unterhaltungselektronik eine weitere schwere Panne einräumen: Neben den bis zu 77 Millionen Daten von Nutzern der Spielkonsole PlayStation und des Musik- und Videodienstes Qriocity sind auch rund 24 Millionen Kunden eines Dienstes für Online-Spiele am PC betroffen, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der weitere Einbruch sei im Zuge der Ermittlungen zur ersten Datenpanne entdeckt worden, teilte Sony mit.

Infineon glänzt mit guten Zahlen

München (dpa) - Auto-Boom und Aufschwung halten Infineon in der Erfolgsspur. Das einstige Sorgenkind legte im zweiten Viertel des laufenden Geschäftsjahres zum siebten Mal in Folge zu - und schraubt nach einem Gewinnsprung erneut seine Erwartungen nach oben. Vor allem Industrie und die Autobranche reißen sich um Halbleiter. Davon profitieren die Münchner kräftig und arbeiten längst an der Grenze ihrer Kapazitäten. Der grundlegende Umbau des Konzerns nach den bedrohlichen Krisen der vergangenen Jahre habe Wirkung gezeigt. „Infineon steht auf gesunden Füßen“, sagte Konzernchef Peter Bauer am Dienstag in München bei der Vorlage des Quartalsberichts.

Aufschwung im deutschen Maschinenbau hält an

Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Maschinenbau bleibt auf Wachstumskurs. Obwohl der starke Euro die Produkte am Weltmarkt zunehmend verteuert, steigerte die deutsche Schlüsselindustrie ihren Auftragseingang im März real um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie der Branchenverband VDMA am Dienstag in Frankfurt berichtete. Das Geschäft legte im In- und Ausland im Gleichschritt zu. Damit startete die Branche mit 913 000 Beschäftigten fulminant ins Jahr 2011: Auf Dreimonatssicht ergibt sich ein Orderplus von 32 Prozent im Vorjahresvergleich. Zu den Zugpferden der Branche zählen die Werkzeugmaschinen, die aktuell mit einem dreistelligen Wachstum im Dreimonatsvergleich voran laufen. Der VDMA erwartet im Gesamtjahr weiter ein Produktionsplus von 14 Prozent, sagte der Konjunkturexperte des Verbandes, Olaf Wortmann.

VW hat neue Bestmarken im Blick

Hamburg/Wolfsburg (dpa) - Das Kräftemessen mit Toyota und General Motors geht in die nächste Runde: Europas größter Autobauer Volkswagen hat dank des kräftigen Rückenwinds aus dem ersten Quartal weitere Bestmarken für 2011 fest im Blick. „Wir gehen davon aus, dass unser Konzern noch mehr Fahrzeuge verkaufen, noch mehr Umsatz erzielen und ein noch höheres operatives Ergebnis einfahren wird als im Rekordjahr 2010“, sagte Vorstandschef Martin Winterkorn bei der Hauptversammlung am Dienstag in Hamburg. Wegen der satten Gewinne schlug die Führung vor, die Dividende zu erhöhen.

Lokführergewerkschaft startet Drei-Tage-Streik

Frankfurt/Main (dpa) - Die Lokführergewerkschaft GDL hat am Dienstag wie geplant ihren 72-Stunden-Streik bei einigen Regiobahnen gestartet. Ein Sprecher in der Zentrale der Arbeitnehmerorganisation in Frankfurt bestätigte den Auftakt des Arbeitskampfes um 14.00 Uhr. Der auf drei Tage angelegte Ausstand ist der bisher längste in dem aktuellen Tarifkonflikt mit den Konkurrenzunternehmen der Deutschen Bahn (DB). Von den ehemals sechs wichtigsten DB-Wettbewerbern ist der Großteil bereits an den Verhandlungstisch zurückgekehrt.

MAN legt kräftig zu - Scania-Gespräche laufen

München (dpa) - MAN spürt dank der weltweiten Erholung der Lastwagenmärkte kräftigen Rückenwind. Der Lastwagen- und Motorenbauer verdiente mit 325 Millionen Euro zwischen Januar und März operativ mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr, wie der Dax-Konzern am Dienstag in München mitteilte. „Wir sind sicher, dass der Markt weiter wachsen wird“, sagte Konzernchef Georg Pachta-Reyhofen am Dienstag in München. Und auch im zähen und langwierigen Streit mit dem Staatsfonds IPIC aus Abu Dhabi über die frühere MAN-Tochter Ferrostaal könnte in den kommenden Wochen wieder Bewegung kommen. „Gerade die Zahlen aus dem Nutzfahrzeuggeschäft belegen deutlich die konjunkturelle Wende, vor allem in Europa“, sagte Pachta-Reyhofen.

Lufthansa trotz Krisen zuversichtlich für 2011

Berlin (dpa) - Die Lufthansa will trotz Millionen-Belastungen wegen der Unruhen in Nahost und der Japan-Katastrophe in diesem Jahr weiter an Höhe gewinnen. Dafür muss Europas größte Fluggesellschaft aber stärker sparen und effizienter werden, wie Vorstandschef Christoph Franz auf der Hauptversammlung am Dienstag in Berlin sagte. Das Atomunglück in Japan habe gezeigt, dass ein dauerhaft normaler Geschäftsbetrieb in der Branche wohl die Ausnahme bleiben werde. Franz bekräftigte die Prognose, Umsatz und operativen Gewinn zu steigern. So soll erneut eine Dividendenzahlung ermöglicht werden. Im ersten Quartal drückten die internationalen Krisen mit knapp 40 Millionen Euro auf das operative Ergebnis, wie Franz vor rund 1500 Aktionären erläuterte.

Börsen-Poker: Nasdaq droht mit feindlicher NYSE-Übernahme

New York/Frankfurt (dpa) - Langsam wird es brenzlig für die Deutsche Börse und ihren Wunschpartner New York Stock Exchange: Die US-Technologiebörse Nasdaq und die mit ihr verbündete US-Rohstoffbörse ICE kündigten am Montag an, die NYSE Euronext notfalls feindlich übernehmen zu wollen. Ihre bisherigen Annäherungsversuche waren ins Leere gelaufen, weil die NYSE unbedingt mit der Deutschen Börse fusionieren will. „Der Verwaltungsrat der NYSE Euronext hat unser überlegenes Angebot zwei Mal ausgeschlagen, ohne überhaupt mit uns zu reden“, ereiferte sich ICE-Chef Jeffrey Sprecher. „Wir wenden uns mit unserem Angebot jetzt direkt an die Aktionäre der NYSE Euronext.“

Gewinnmitnahmen drücken den Dax ins Minus

Frankfurt/Main (dpa) - Gewinnmitnahmen nach der jüngsten Rally haben den Dax am Dienstag wieder ins Minus gedrückt. Der Leitindex fiel unter die Marke von 7500 Punkten und notierte 0,74 Prozent tiefer bei 7472 Punkten. Zu Wochenbeginn hatte der Leitindex noch auf dem höchsten Stand seit Mitte Januar 2008 geschlossen. Für den MDax mittelgroßer Werte ging es am Dienstag um 0,83 Prozent auf 10 710 Punkte nach unten, und der TecDax sank um 0,90 Prozent auf 924 Punkte. Am Rentenmarkt verharrte die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere bei 3,04 Prozent. Der Euro fiel: Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,4780 (Montag: 1,4837) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,6766 (0,6740) Euro.