dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Yen bremst Toyota im Quartal - Ertragsprognose aber angehoben =
Tokio (dpa) - Der starke Yen hat dem weltgrößten Autokonzern Toyota im dritten Geschäftsquartal spürbar zugesetzt. Dennoch rechnet der japanische Branchenprimus für das noch bis zum 31. März laufende Gesamtjahr dank Absatzsteigerungen in Wachstumsmärkten und Kostensenkungen mit höheren Ergebnissen bei Ertrag und Umsatz als zuvor veranschlagt. Wie der von wiederholten Massenrückrufen geplagte Konzern am Dienstag bekanntgab, sank der Nettogewinn zwischen Oktober und Dezember wegen des starken Yen und der Absatzschwäche in Japan um 38,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 93,6 Milliarden Yen (837,5 Millionen Euro). Das ist jedoch mehr als Analysten in Tokio erwartet hatten. Der Umsatz sank von 5,3 Billionen auf 4,7 Billionen Yen.
ArcelorMittal erholt sich langsam - Gewinnplus in 2010 =
Luxemburg (dpa) - Beim weltgrößten Stahlkocher ArcelorMittal geht es langsam wieder aufwärts: 2010 schloss der Stahlriese mit einem Gewinn von 2,9 Milliarden Dollar ab - nach 157 Millionen Dollar im Krisenjahr 2009, teilte das Unternehmen am Dienstag in Luxemburg mit. Ein Jahr zuvor hatten allerdings noch 9,4 Milliarden Dollar unter dem Strich gestanden. „2010 ging es langsam und kontinuierlich aufwärts“, sagte Finanzchef Aditya Mittal. Aber: „2011 wird ein besseres Jahr sein als 2010.“
Tarifkompromiss bei VW - 3,2 Prozent mehr Geld =
Hannover (dpa) - Die rund 100 000 VW-Beschäftigten der sechs westdeutschen Werke und der Finanzsparte bekommen zum 1. Mai dieses Jahres 3,2 Prozent mehr Geld. Zusätzlich erhalten die Beschäftigten für 2011 für Februar bis April ein Prozent ihres Jahresentgeltes, mindestens aber 500 Euro. Darauf hätten sich die Tarifpartner geeinigt, teilte die Gewerkschaft IG Metall am Dienstagmorgen in Hannover mit. Das Ergebnis war in einer langen Nachtsitzung erzielt worden. Die Gewerkschaft hatte ursprünglich sechs Prozent mehr Lohn für 12 Monate gefordert, die Arbeitgeberseite hatte zuletzt 2,9 Prozent plus Einmalzahlung für 23 Monate angeboten.
Pfleiderer erwartet für 2010 bedrohlich hohen Verlust =
Neumarkt/Opf. (dpa) - Der hoch verschuldete Bau- und Möbel-Zulieferer Pfleiderer steckt tiefer in der Krise, als bisher bekannt. Für das Jahr 2010 rechnet das Unternehmen mit einem bedrohlich hohen Verlust. Wie das Unternehmen am Dienstag in Neumarkt in der Oberpfalz berichtete, werde der Fehlbetrag nach vorläufigen Zahlen zum Verzehr von mehr als der Hälfte des Grundkapitals der Gesellschaft führen. Das Unternehmen, das rund 5600 Mitarbeiter beschäftigt, muss damit seine Aktionäre unverzüglich zu einer außerordentlichen Hauptversammlung einladen. Dort sollen die Anteilseigner dann über die Lage des Unternehmens informiert werden. Die Probleme begründete Pfleiderer insbesondere mit Schwierigkeiten auf dem nordamerikanischen Markt.
Luftverkehrsabgabe treibt Flugpreise im Januar in die Höhe =
Wiesbaden (dpa) - Die zum Jahresbeginn eingeführte Luftverkehrsabgabe hat die Preise für Flugreisen aus Deutschland in die Höhe getrieben. Im Januar, dem ersten Monat mit der neuen Abgabe, lagen die Preise um 8,3 Prozent über denen vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden berichtete. Bei konstanten Steuern hätte die Steigerung nur 0,1 Prozent betragen. Pauschalreisen, bei denen der Flug nur einen kleineren Teil der Gesamtkosten ausmacht, verteuerten sich in der Jahresfrist um 2,6 Prozent. Jahreszeitlich üblich ist eigentlich ein Rückgang der Ticketpreise. Dennoch haben sich die Flugreisen im Vergleich zum Dezember um 0,6 Prozent verteuert. Ohne die nur an deutschen Flughäfen erhobene Abgabe wären sie laut Statistik im Schnitt um 3,5 billiger geworden.
KfW: Zuversicht im Mittelstand auf Rekordwert =
Frankfurt/Main (dpa) - Deutschlands Mittelständler strotzen vor Optimismus. Die Erwartung, dass die nächsten Monate gute Geschäfte bringen werden, kletterte auf einen Rekordwert, wie die KfW Bankengruppe am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Das gemeinsame Mittelstandsbarometer von KfW Bankengruppe und ifo Institut ermittelte den positivsten Wert für die nähere Zukunft seit Beginn der Berechnungen des Indikators im Januar 1991. Der Indikator für das Geschäftsklima bei kleinen und mittleren Unternehmen stieg im Januar auf 28,4 Punkte. Das gute Geschäftsklima kommt den Beschäftigten zugute: Der Abbau der Arbeitslosigkeit dürfte sich nach KfW-Einschätzung in diesem Jahr weiter fortsetzen.
EnBW steigert Gewinn und kürzt Investitionen =
Karlsruhe (dpa) - Deutschlands drittgrößter Stromkonzern EnBW hat dank guten Stromgeschäfts und höherer Netzentgelte im vergangenen Jahr seinen Gewinn kräftig gesteigert. Gleichzeitig kündigte EnBW-Chef Hans-Peter Villis am Dienstag bei der Vorlage der vorläufigen Zahlen jedoch an, die Investitionen bis 2013 deutlich auf 5,1 Milliarden Euro zurückzufahren. Geplant waren eigentlich 7,9 Milliarden Euro. Villis bekräftigte, dass die Verbraucher sich auf Jahre hinaus auf Strompreiserhöhungen einstellen müssen. Sparen will EnBW nun unter anderem beim Neubau von Kohlekraftwerken, ausgerechnet aber auch bei den Erneuerbaren Energien: Insbesondere die Wasserkraft wird ausgebremst. „Wir werden unser Investitionsprogramm leider anpassen müssen.“ Für 2011 rechnet Villis wegen des erhöhten Wettbewerbs und der energiepolitischen Rahmenbedingungen mit einem um bis zu 15 Prozent geringerem operativen Ergebnis.
China erhöht erneut Leitzins =
Peking (dpa) - Zum zweiten Mal innerhalb eines guten Monats hat die chinesische Zentralbank am Dienstag in Peking den Leitzins erhöht. Mit der weiteren Straffung der Geldpolitik will die Zentralbank die Inflation bekämpfen und gegen eine drohende Überhitzung der Wirtschaft angehen. Der Leitzins für einjährige Kredite und Einlagen stieg um jeweils 0,25 Punkte, wie die Zentralbank auf ihrer chinesischen Webseite berichtete. Die Erhöhung tritt am Mittwoch in Kraft - dem Ende der Ferienwoche zum chinesischen Neujahrsfest. Zwar hatte sich die Inflation im Dezember zuletzt auf 4,6 Prozent etwas abgeschwächt, doch sind Nahrungsmittelpreise besonders vor dem Neujahrsfest offenbar wieder stark gestiegen.
Gesamtproduktion sinkt im Dezember überraschend deutlich =
Berlin (dpa) - In Deutschland ist die Gesamtproduktion zum Jahresschluss durch das kalte Winterwetter überraschend deutlich gesunken. Auf Monatssicht fiel die Produktion im Dezember preis- und saisonbereinigt um 1,5 Prozent, teilte das Wirtschaftsministerium am Dienstag in Berlin mit. Von der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX befragte Volkswirte hatten im Durchschnitt lediglich mit einem Rückgang um 0,1 Prozent gerechnet. Im Vormonat war die Produktion nach revidierten Zahlen um 0,6 (zunächst minus 0,7) Prozent gefallen. Im Jahresvergleich ergibt sich für Dezember ein Produktionsplus von bereinigt 10,0 Prozent. „Die Produktion im Produzierenden Gewerbe wurde zuletzt von der witterungsbedingt stark rückläufigen Erzeugung im Bauhauptgewerbe beeinträchtigt“, kommentierte das Ministerium die Daten.
Dax knackt die Marke von 7300 Punkten =
Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat am Dienstag zum ersten Mal seit gut drei Jahren wieder die Marke von 7300 Punkten zurückerobert und damit seinen Höhenflug der vergangenen Wochen fortgesetzt. Zuletzt notierte er mit plus 0,28 Prozent bei 7304 Punkte. Dass es nur in gebremstem Tempo weiter nach oben ging, lag Börsianern zufolge daran, dass die chinesische Notenbank zum zweiten Mal innerhalb eines guten Monats ihren Leitzins angehoben hatte. Der MDax mittelgroßer Werte stieg indes um 0,55 Prozent auf 10 501 Punkte. Für den TecDax hingegen ging es um 0,45 Prozent auf 902 Punkte nach unten. Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 2,91 (Vortag: 2,93) Prozent. Der Referenzkurs des Euro legte zu. Die Europäische Zentralbank setzte ihn auf 1,3635 (1,3553) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7334 (0,7378) Euro.