dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Volkswirt Wagner soll DIW bis Ende 2012 führen
Berlin (dpa) - Ein Mann aus dem eigenen Haus soll das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) führen: Gert Wagner (58), Leiter der Langzeitstudie Sozio-oekonomisches Panel (SOEP), ist nach dem angekündigten Rückzug von Präsident Klaus Zimmermann für eine längere Übergangszeit für dessen Posten vorgesehen. Diesen Personalvorschlag werde der Vorsitzende des DIW-Kuratoriums, Bert Rürup, dem Gremium am 11. Februar machen, teilte das Institut am Freitag mit. Wagner soll demnach bis Ende 2012 amtieren. Der Dienstvertrag von Zimmermann wird vorzeitig am 30. Juni 2011 beendet.
Bund setzt auf rasche Lösung im HRE-Beihilfeverfahren
München/Berlin (dpa) - Der Bund und die verstaatlichte Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) hoffen noch im ersten Halbjahr auf ein Ende des EU-Beihilfeverfahrens. Die Bundesregierung sei zuversichtlich, dass es in „naher Zukunft eine endgültige und positive Entscheidung“ gebe, sagte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums am Freitag in Berlin. Die HRE hatte Papiere im Volumen von 173 Milliarden Euro in eine „Bad Bank“ ausgelagert. Laut „Handelsblatt“ wurde dabei mit falschen Bewertungsansätzen operiert. Damit seien unerlaubte Beihilfen geflossen.
Neuer Lichtblick für US-Arbeitsmarkt: Arbeitslosenquote fällt
Washington (dpa) - Die Arbeitslosenquote in den USA ist erneut deutlich gefallen. Sie ging im Januar von 9,4 auf 9,0 Prozent zurück, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Das sei der niedrigste Stand seit April 2009. Allerdings wurden viel weniger neue Jobs geschaffen als von Experten erwartet. Insgesamt seien nur 36 000 Arbeitsplätze hinzugekommen. Analysten hatten mit 145 000 neuen Jobs gerechnet. Die Ursache des schleppenden Aufbaus sei das extreme Winterwetter gewesen.
Niebel setzt bei Rohstoffen auf Zusammenarbeit
München (dpa) - Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP) setzt angesichts drohender Rohstoffengpässe auf eine enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und den Herkunftsländern. „Eine nachhaltige Rohstoffwirtschaft in den Erzeugerländern ist die beste Garantie für Rohstoffsicherheit in Deutschland“, sagte Niebel am Freitag bei einer Veranstaltung der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft in München. Dabei gehe es um eine faire Partnerschaft und keinesfalls um einen Rohstoffkolonialismus. Die Industrieländer und die Herkunfstländer müssten gleichermaßen vom Rohstoffhandel profitieren.
Erster Börsengang 2011: „Schöner Erfolg“ für Derby Cycle
Frankfurt/Main/Cloppenburg (dpa) - Erstmals in diesem Jahr hat sich ein Unternehmen neu auf das Börsenparkett gewagt. Die Aktie des Fahrradherstellers Derby Cycle aus Cloppenburg ist seit Freitagmorgen an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Der erste Kurs lag bei 13,15 Euro und damit klar über dem Ausgabepreis der Aktien in Höhe von 12,50 Euro, teilte das Unternehmen mit. „Das ist ein schöner Erfolg für uns. Wir freuen uns, dass der Börsengang so gut gelungen ist“, sagte Vorstandschef Mathias Seidler. Allerdings sackte der Kurs anschließend wieder ab und lag am Nachmittag bei 12,95 Euro.
Navigationssystem Galileo im Testbetrieb
Berchtesgaden (dpa) - Jetzt wird es ernst: Das ebenso ehrgeizige wie umstrittene europäische Satellitennavigationssystem Galileo ist seit Freitag in der Testphase. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) nahm in Berchtesgaden die erste Testregion in Betrieb. Nun erproben Entwickler unter realen Einsatz- und Umgebungsbedingungen die Anwendungsmöglichkeiten von Galileo. Anfang 2014 soll es dann richtig losgehen.
Untersuchung: Ungewöhnlich lange Lieferzeiten bei Autos
Frankfurt/Berlin (dpa) - Käufer von Neuwagen in Deutschland müssen wegen des weltweiten Absatzbooms mit langen Lieferzeiten rechnen. Wie Berechnungen der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC ergaben, fehlen derzeit auf dem deutschen Automarkt rund 264 000 Pkw. Kunden, die ihr Auto individuell konfigurieren - also etwa mit einer Getriebevariante oder einer Sonderausstattung - und nicht auf ein ab Lager verfügbares Fahrzeug zurückgreifen, müssen sich laut PwC momentan im Durchschnitt 13 Wochen bis zur Auslieferung gedulden. Bei einigen Modellen gebe es sogar Lieferzeiten von bis zu sieben Monaten. Üblich seien bislang Lieferzeiten von acht Wochen gewesen.
Dax mit neuem Jahreshoch
Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag weiter zugelegt. Der Dax stand am Nachmittag 0,23 Prozent höher bei 7210 Punkten. Zuvor hatte der Leitindex in Erwartung guter Arbeitsmarktdaten aus den USA bei knapp 7227 Punkten den höchsten Stand seit Mai 2008 erreicht. Der MDax mittelgroßer Werte stieg zuletzt um 0,35 Prozent auf 10305 Punkte. Der TecDax gewann 0,45 Prozent auf 880 Punkte. Der Euro ist gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3631 (1,3803) US- Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7336 (0,7275) Euro.