Dr. Oetker steigert Umsatz

Bielefeld (dpa) - Pizza und Pudding aus dem Hause Dr. Oetker werden teurer. Grund seien die zuletzt rasant gestiegenen Rohwarenpreise, sagte Unternehmenschef Richard Oetker am Dienstag in Bielefeld. Darum sei man gezwungen, in fast allen Produktgruppen die Preise zu erhöhen.

Besonders stark stiegen zuletzt die Preise für Milch- und Käseerzeugnisse, die etwa für Oetkers Tiefkühlpizzen notwendig sind. Weitere dringend von Oetker benötigte Rohstoffe, die immer teurer werden, sind Weizen, Fette und Öle sowie Kakao.

Im vergangenen Jahr hat Dr. Oetker beim Umsatz zugelegt. Wie schon 2009 war es vor allem das Auslandsgeschäft, das Steigerungsraten vorweisen konnte. Doch trotz verstärkter Anstrengungen - etwa in Afrika, Asien und Amerika - bleibe Deutschland der Kernmarkt, versicherte Richard Oetker.

2010 erzielte Dr. Oetker mit Tiefkühlpizza, Puddingpulver und Backmischungen Erlöse von 1,94 Milliarden Euro - ein Plus von 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Ertrag sei „einigermaßen zufriedenstellend“, sagte Oetker. Details nennt das Familienunternehmen traditionell nicht. Für das laufende Jahr wollte Oetker angesichts der Ereignisse in Japan und Nordafrika keine Prognose wagen. 2011 sei allerdings mäßig angelaufen, räumte Oetker ein. Schuld daran sei auch, dass das für Oetker recht wichtige Ostergeschäft in diesem Jahr extrem spät liege.

Im Inland legte Dr. Oetker im vergangenen Jahr um 5,6 Prozent zu, im Ausland um 10,3 Prozent. Bereinigt um Akquisitionen lag das Umsatzplus insgesamt bei knapp 5 Prozent. Im vergangenen Jahr investierte Dr. Oetker 61 Millionen Euro (2009: 117 Millionen Euro). Davon entfielen 24 Millionen auf Deutschland und 37 Millionen auf das Ausland. In diesem Jahr soll die Gesamtsumme wieder etwas steigen. Zudem sollen 2011 wie im Vorjahr jeweils rund 120 Millionen Euro für Werbung in Deutschland und in den anderen Märkten ausgegeben werden. Die Zahl der Mitarbeiter stieg um knapp 400 auf 9655, davon 4100 in Deutschland.

Ohne den deutschen Markt zu vernachlässigen, will Oetker das Auslandsgeschäft ausbauen. Eine eigene Einheit „3A“ soll sich um die Erschließung der Märkte Asien, Afrika und Australien kümmern. Neue Produktionsstandorte werden etwa in Indien und China aufgebaut.

Die Dr. Oetker GmbH ist Teil der Oetker-Gruppe. Dazu zählen unter anderem auch die Reederei Hamburg Süd, das Bankhaus Lampe, eine Chemiefabrik, Luxushotels und die Radeberger-Gruppe. Der Gesamtumsatz lag 2009 bei knapp acht Milliarden Euro. Die Gruppen-Bilanz wird im Sommer vorgelegt.