Drei Fragen an NRW-Vorsitzende des DGB zur Arbeitszeit

Frau Weber, wie hat sich Ihre Arbeitszeit seit Ihrem Amtsantritt im Dezember verändert?

Die Politologin Anja Weber ist seit Dezember NRW-Vorsitzende des DGB. Foto: dpa

Foto: Anne Orthen

Anja Weber: Meine Arbeitszeit ist einerseits selbstbestimmter geworden. Andererseits ist eine gute Balance zwischen Arbeit und Privatleben eine größere Herausforderung als zuvor. Daran müssen auch Führungskräfte arbeiten. Als Gewerkschafterin arbeite ich darüber hinaus wie viele Kolleginnen und Kollegen sehr häufig ehrenamtlich.

Was ist nötig, um Arbeitnehmer auch bei der Heimarbeit zu schützen?

Weber: Heimarbeit kann den Beschäftigten helfen, Beruf und Privatleben besser unter einen Hut zu bekommen. Dafür gibt es allerdings eine Voraussetzung: Arbeit, die zu Hause oder mobil geleistet wird, muss konsequent erfasst und natürlich auch vergütet werden. Dazu gibt es technische Möglichkeiten. Heimarbeit ist keine Lösung für den Fall, dass man zu viel Arbeit hat und deshalb Überstunden von zu Hause leistet. In solchen Fällen ist die Personalplanung des Unternehmens falsch.

Wie gehen Sie selbst mit der ständigen Erreichbarkeit um?

Weber: Ich bin nicht ständig erreichbar und erlaube mir zum Beispiel im Urlaub, mein Handy auch mal auszumachen. Aber natürlich wissen meine engsten Mitarbeiter, wie sie mich im Notfall erreichen können. er