Düsseldorf ist bei Milch spitze

Das Münsterland wurde abgehängt. Butterpreise bleiben im zweiten Halbjahr stabil.

Everswinkel. Der Regierungsbezirk Düsseldorf ist im vergangenen Jahr Spitzenreiter bei der Milchproduktion in NRW geworden. „Bisher lag immer Münster vorn“, wunderte sich Rudolf Schmidt, Geschäftsführer der Krefelder Landesvereinigung der NRW-Milchwirtschaft im münsterländischen Everswinkel.

Hintergrund sind laut Schmidt die deutlichen Betriebszuwächse nahe der holländischen Grenze. So legte seit dem Jahr 2000 allein der Kreis Kleve um knapp 50 Millionen Kilogramm Jahresproduktion an Milch zu, der gesamte Regierungsbezirk Düsseldorf in diesem Zeitraum um mehr als 73 Millionen Kilo. Die Anlieferungen in Mettmann und Neuss waren dagegen rückläufig. Insgesamt betrug die Milcherzeugung in NRW im ersten Halbjahr 1,51 Millionen Tonnen, 3,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Gegen Ende des ersten Halbjahres 2011 war, so Schmidt, eine Stagnation bei der Auslandsnachfrage erkennbar. Auch im Inland gab es Rückgänge bei Konsummilch und Butter. Bei den Butterpreisen wurde offenbar mit rund 1,20 Euro je 250 Gramm eine Schmerzgrenze erreicht. Das war eine Preiserhöhung von 20 Prozent in den letzten Monaten. Die Verbraucher kauften gut vier Prozent weniger davon ein. Pro Kopf und Jahr streichen sich die Bundesbürger sechs Kilogramm Butter auf ihr Brot. Für das zweite Halbjahr versprach Schmidt stabile Preise — auch für Butter.

Den Auszahlungspreis von derzeit 32,80 Cent für einen Liter Milch an die Bauern hält Schmidt für angemessen. Das seien immerhin fast 20 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die bundesweit von den Milchviehhaltern geforderten 43 Cent gebe der Markt nicht her, die Kunden würden bei dann stark steigenden Preisen im Handel ihren Konsum drosseln.