Düstere Aussichten in China: Stimmung in Unternehmen schlechter
Peking (dpa) - Die Aussichten für die chinesische Wirtschaft verdunkeln sich weiter. Die Stimmung in den Chefetagen chinesischer Unternehmen ist schlechter als erwartet.
Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des britischen Bankhauses HSBC fiel im Februar überraschend auf 48,3 Punkte - so tief wie seit sieben Monaten nicht mehr, wie das Finanzinstitut am Donnerstag mitteilte. Unterhalb der kritischen Grenze von 50 ist von einer schrumpfenden Industrie in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt auszugehen.
„Neue Aufträge und Produktion gingen zurück, was neuerlichen Lagerabbau widerspiegelt“, sagte der HSBC-Cheföknom Hongbin Qu. „Der Aufbau deflationären Drucks bedeutet, dass sich der zugrundeliegende Schwung für Produktionswachstum abschwächt.“ Im Januar hatte der Index noch bei 49,5 gelegen. „„Wir glauben, die Politiker in Peking können und sollten ihre Politik feinabstimmen, um das Wachstum in diesem Jahr auf einem beständigen Tempo zu halten.“
„Viel schlimmer als erwartet“, befand die australische ANZ Bank in einer Analyse der Einkaufsmanagerdaten. Chinas Wachstums bleibe kraftlos und der Schwung verlangsame sich weiter. Wenn die Regierung weiter 7,5 Prozent Wachstum für 2014 anstrebe, müsse sie bis Juni die Konjunktur durch einen neuen Stimulus ankurbeln, was notwendige Strukturmaßnahmen in diesem Jahr weiter hinauszögern werde.
Auf der bevorstehenden Jahrestagung des Volkskongresses vom 5. bis 15. März in Peking dürfte Regierungschef Li Keqiang seine Wirtschaftspolitik vorstellen und das neue Wachstumsziel für dieses Jahr vorgeben. 2013 war Chinas Wirtschaft im zweiten Jahr in Folge mit 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr so langsam wie zuletzt Ende der 90er Jahre gewachsen. Schon 2012 hatte das Wachstum auf dem niedrigsten Stand seit 1999 gelegen.