Eigentümerstreit bei Media-Saturn spitzt sich zu

Düsseldorf (dpa) - Der Machtkampf bei der schwächelnden Elektronikkette Media-Markt Saturn spitzt sich zu.

Mehrheitseigner Metro streitet mit den Media-Markt-Gründern Erich Kellerhals und Leopold Stiefel jetzt auch darum, ob ein unter Korruptionsverdacht stehender Top-Manager der Media-Saturn-Holding zumindest vorläufig gehen muss. Ein Sprecher der Düsseldorfer Metro AG bestätigte einen entsprechenden Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstag). Hintergrund sind Ermittlungen der Augsburger Staatsanwaltschaft gegen mehrere leitende Mitarbeiter von Media-Saturn.

Einen Tag vor einer Gesellschaftersitzung von Media-Saturn in Ingolstadt an diesem Montag widersprach Metro erneut einer Meldung, der Handelskonzern erwäge den Verkauf der Elektronikmarktkette. „Media-Saturn ist und bleibt ein integraler Bestandteil des Unternehmensportfolios der Metro AG“, sagte ein Unternehmenssprecher am Sonntag auf dpa-Anfrage.

Der „Spiegel“ hatte vorab berichtet, der Vorstandschef des Metro-Großaktionärs Haniel, Jürgen Kluge, und Haniel-Aufsichtsratschef Franz M. Haniel hätten bei einem Treffen Anfang August mit Kellerhals sehr ernsthaft über einen Verkauf an Kellerhals selbst oder an Investoren diskutiert. Dazu sagte ein Haniel-Sprecher der dpa: „Das kann ich nicht bestätigen.“ Bei dem Gespräch sei es darum gegangen, die Wogen unter den Eigentümern zu glätten.

Die beiden Alteigentümer verfügen über eine Sperrminorität bei Media-Saturn. Kellerhals und die Metro AG tragen ihren Machtkampf bereits vor Gericht aus. Hier geht es um einen auf Wunsch der Metro AG gegründeten Beirat. Im Juli scheiterte Metro vor dem Landgericht Ingolstadt zunächst mit dem Versuch, bei den Elektronikketten Media Markt und Saturn durchzuregieren.

Den neuen Streit hatten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Augsburg ausgelöst. Der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge geht es um einen der neun Geschäftsführer sowie um zwei weitere leitende Mitarbeiter von Media-Saturn. Wie der Metro-Sprecher sagte, hatte der Handelskonzern mit einem Eilantrag im Kreis der Gesellschafter erreichen wollen, dass die Manager bis zur Aufklärung der Vorwürfe von sich aus ihre Ämter ruhen lassen. Andernfalls sollten sie suspendiert werden. Dagegen hätten Kellerhals und Stiefel ihr Veto eingelegt. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf einen Kellerhals-Sprecher schrieb, halten die beiden Minderheitseigentümer die Beweislage für zu dünn.