Einlagensicherungsfonds übernimmt Düsseldorfer Hypothekenbank

Düsseldorf/Berlin (dpa) - Schnelle Rettung für die angeschlagene Düsseldorfer Hypothekenbank: Der Einlagensicherungsfonds des privaten Bankverbandes übernimmt das kriselnde Geldinstitut. Die zuständigen Gremien des Bankenverbandes stimmten der Übernahme am Montagnachmittag zu.

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Damit sei „die Fortführung der Bank im Interesse der Kunden und der Finanzmarktstabilität garantiert“, betonte der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, Michael Kemmer. Es ist bereits das zweite Mal innerhalb von knapp sieben Jahren, dass der Einlagensicherungsfonds der Düsseldorfer Bank zur Hilfe eilen muss.

Ausgelöst wurde die aktuelle Krise der Düsseldorfer Hypothekenbank durch die Turbulenzen um die einstige österreichische Skandalbank Hypo Alpe Adria. Die Regierung in Wien hatte Anfang März beschlossen, die „Bad Bank“ der Hypo Alpe Adria namens Heta abzuwickeln und dabei sämtliche Schuldenzahlungen zu stoppen. Die Düsseldorfer Hypothekenbank hatte Ende 2013 Hypo-Papiere mit einem Volumen von 348 Millionen Euro im Bestand.

Der Bundesverband hatte bereits am Wochenende angekündigt, die aus dem Österreich-Engagement der Düsseldorfer Hypothekenbank entstehenden Risiken abzusichern und für die Anleihen Garantien zu gewähren. „Das Problem ist gelöst“, teilte der Bankenverband mit. In einem zweiten Schritt werde nun kurzfristig die komplette Übernahme der Bank vom derzeitigen Eigentümer Lohn Star erfolgen, betonte der Verband.

Für die Kunden der Düsseldorfer Hypothekenbank habe der Eigentümerwechsel keine Auswirkungen, betonte ein Verbandssprecher. Eine Sprecherin der Hypothekenbank wollte die Entwicklung nicht kommentieren.

Die Düsseldorfer Hypothekenbank hat kein klassisches Privatkundengeschäft, sondern konzentriert sich auf die Finanzierung von gewerblichen Immobilien in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Spanien. Früher gehörte auch die Staatsfinanzierung zu ihrem Geschäftsmodell.

Es ist bereits das zweite Mal, dass der Fonds der Bank unter die Arme greifen muss. Die Düsseldorfer Hypothekenbank war bereits in der Finanzkrise an den Abgrund geraten und im April 2008 von der Einlagensicherung gerettet worden. Das auf Pfandbriefe spezialisierte Institut hatte vor der Rettungsaktion einen Gewinneinbruch erlitten.

Jedoch ist die Düsseldorfer Hypothekenbank bei weitem nicht das einzige deutsche Geldinstitut, das unter den aus Österreich importierten Problemen leidet. Der Rückzahlungsstopp der Hypo-Alpe-Bad-Bank Heta hatte zuvor unter anderem die NordLB und deren Tochter Deutsche Hypo getroffen.

Wegen der drohenden Zahlungsausfälle habe die NordLB eine Risikovorsorge für noch offene Forderungen von 380 Millionen Euro getroffen und den Jahresabschluss für 2014 entsprechend wertberichtigt, hatte die Landesbank am Freitag in Hannover mitgeteilt. Davon entfielen 245 Millionen Euro auf die Deutsche Hypo.

Betroffen von den Problemen ist auch die in der Finanzkrise verstaatlichte Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE). Sie hat mehrere Anleihen der Hypo Alpe Adria in den Büchern. Der HRE-Vorstand hatte bereits eine Wertberichtigung von 120 Millionen Euro beschlossen.