Endspurt und Online-Boom retten Weihnachtsgeschäft

Berlin (dpa) - Viele Weihnachtsgeschenke wurden erst auf den letzten Drücker - oder Klick - gekauft. Der Handel ist zufrieden und wartet nun auf die Einlösung der vielen verschenkten Gutscheine.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) ist zuversichtlich, dass die Umsätze leicht über denen des Vorjahres liegen könnten, obwohl das Geschäft zunächst nur schleppend verlaufen war. Die Menschen hätten die meisten Geschenke erst kurz vor Heiligabend gekauft, sagte HDE-Geschäftsführer Kai Falk. Eine endgültige Bilanz wird es aber erst nach den Feiertagen geben.

„Die großen Gewinner waren in diesem Jahr Uhren und Schmuck“, sagte Falk weiter. Aber auch Spielzeug, Tablet-PCs und Smartphones liefen gut. Nur den Modeläden machte der warme Winter wohl einen Strich durch die Rechnung. Winterkleidung und Wintersportbekleidung waren im Vergleich zum Vorjahr nur wenig gefragt. Jetzt erwarten die Käufer ordentliche Rabatte.

Viele Deutsche gingen zum Einkaufen gar nicht aus dem Haus: Noch nie sind so viele Geschenke im Internet bestellt worden wie in diesem Jahr. Der Handelsverband rechnet beim Online-Umsatz nach Falks Angaben mit einem Wachstum von zehn Prozent. Einzelne Händler berichteten demnach sogar von einem noch deutlich stärkeren Anstieg der Umsätze.

Der Trend zum Kauf per Mausklick hält schon ein paar Jahre an: Zwischen 2005 und 2010 ist der Online-Umsatz im Weihnachtsgeschäft nach Angaben des HDE von 3,6 auf 5,9 Milliarden Euro angestiegen. Für 2011 erwartet der Handel jetzt einen weiteren Anstieg auf 6,5 Milliarden Euro.

Damit wächst das Online-Geschäft zu Weihnachten viel schneller als der Umsatz des Handels insgesamt: Für 2011 rechnet der HDE im Weihnachtsgeschäft mit einem Wachstum von 1,5 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte der Verband für November und Dezember Umsätze von insgesamt 76,8 Milliarden Euro vermeldet.

Auch nach den Feiertagen dürfte es wieder Gedränge in den Läden geben: Dann tauschen die Beschenkten zu kleine Socken und doppelte Bücher um. Um das zu vermeiden, setzen viele gleich auf Gutscheine. Aber auch wer sich jetzt seine Geschenke selbst aussuchen darf, kommt am Warten vor den Kassen nicht vorbei.