Eon-Chef warnt vor Stromausfällen in Europa
Johannes Teyssen über die Folgen von Japan, das Moratorium und den europäischen Stresstest.
Düsseldorf. Das Atom-Drama in Japan hat eine Kehrtwende in der deutschen Atompolitik ausgelöst. Die Regierung hat die geplanten längeren Laufzeiten der Kernkraftwerke für drei Monate auf Eis gelegt. Johannes Teyssen, Vorstandschef des Eon-Konzerns, äußerte sich vor Journalisten in Düsseldorf zu dem brisanten Themenkomplex. Eon betreibt derzeit noch sechs Atomkraftwerke in Deutschland.
Johannes Teyssen über. . .
„Seit vergangenem Freitag hat sich die Welt und die Energiewelt verändert. Wir können ganz sicher nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.“
„Sicherheitstechnisch ist dies nicht begründbar. Ich werte das als politische Aktivität in Richtung Mitbürger. Deutschland muss sich aber überlegen, ob es einen Sonderweg gehen möchte.“
„Rechtliche Fragen stehen jetzt nicht im Vordergrund. Sie werden behandelt, wenn sie zur Entscheidung anstehen.“
„Selbst wenn die Kernkraftwerke morgen endgültig vom Netz gingen, würden wir die Brennstäbe noch fünf Jahre kühlen müssen.“
„Sicherheit ist auf diesem kleinen Kontinent unteilbar.“
„Auf andere zu setzen, würde die nukleare Sicherheit in keiner Weise erhöhen.“
„Das Netz ist viel sensibler, als viele denken. Es ist ein Unterschied, ob man zwei bis drei Anlagen oder sieben vom Netz nimmt. Es kann gut gehen, es kann aber auch Black-outs (Stromausfälle) in Europa geben.“
„Ein solcher Test ist richtig. Wir werden uns den externen Prüfern selbstverständlich öffnen.“