Ernährungsmesse Anuga: Mint-Chips und Gewürzgurken mit Gin

7400 Aussteller aus 107 Ländern tischen auf der Ernährungsmesse Anuga, die heute in Köln beginnt, wieder zahlreiche Neuheiten auf.

Foto: dpa

Köln. Wenn heute die weltweit größte Ernährungsmesse Anuga in Köln ihre Pforten für die Fachbesucher öffnet, werden die 7400 Aussteller aus 107 Ländern rund 2300 neue Produkte präsentieren.

Zu den Megatrends bei den Innovationen gehört das Thema Protein. Angeboten werden hier zum Beispiel Mischformen von Quark und Joghurt mit hohem Proteingehalt. Mehr Protein gibt es auch in Getränken, Eiscreme, Chips oder Riegeln. Das Protein stammt aus verschiedenen Quellen wie Soja oder aus Milch- und Fleischprodukten.

Im Trend liegen auch weiterhin die „Superfoods“ wie Chia, Aronia, Acai, Ingwer, Grüntee, Zitrusfrüchte und Guarana. So werden in Köln fertig verzehrbare Frühstücksschalen mit Acai, Chaiperlengelee — verfeinert mit Orange und Ingwer — oder vegane Eiscreme aus grünem Matchatee vorgestellt.

Erstmals gezeigt werden knallbunte Karotten- oder Rote-Beete-Scheiben für den Toaster, glutenfreie Cracker, Chips mit Mint- oder auch Wasabi-Aroma.

Neu sind hierzulande Getränke aus Birkensaft kombiniert mit Aronia-Beeren oder Matchatee. In Russland hat Birkensaft hingegen eine lange Tradition. Angesagt sind auch Kokosprodukte wie Kokos-Brotaufstriche oder Kokos-Milchreis mit Kirschen. Zudem gehört Kokosöl aus der Spraydose zu den Innovationen der Messe.

In Europa eher noch ungewöhnlich ist bei der Ernährungsmesse ein Ausdauergetränk aus Kamelmilch, das mit Honig, Ginseng und Guarana kombiniert wird. Zu den Trends in der Gastronomie zählen Cold-Brew-Konzepte. Dazu zählt kalt gebrauter Tee, der bei der Herstellung eine spezielle Dampfbehandlung durchlaufen hat. Ebenfalls präsentiert wird kalt gebrauter Kaffee, der mindestens zwölf Stunden im kalten Wasser ziehen muss. Dadurch sollen sich die Aromen besonders intensiv entfalten.

Weiterhin gefragt sind in der Ernährungsindustrie Alternativen zu tierischen Produkten für vegetarische und vegane Gerichte wie Soja, Leinsamen, Raps, Mandeln und Shea. Neben dem veganen Thunfisch gibt es hier zum Beispiel Leinsamen-Schnitzel oder vegane Burger aus weißen Pilzen. Dazu kommen auch veganes Streichfett aus Raps, Kokos, Shea und Mandeln.

Ungewöhnliche Kombinationen oder Rohstoffe finden sich zum Beispiel bei Whiskey- und Gin-Gewürzgurken, Gin-Tonic-Tee, Kartoffelchips mit schwarzen Trüffeln, Haferkekse mit schottischem Seetang, Algensalat, gelbe Linsen- oder Kurkuma-Spaghetti sowie Eichel-Nudeln. In der EU noch nicht zugelassen sind Produkte aus Insekten.

Auf der Anuga werden hier beispielsweise schon Fleischbällchen aus Grillen vorgestellt. Mehr etwas fürs Auge ist zum Beispiel der Flamingo-Cheesecake. Den Anspruch sportlich zu sein, haben die Fitness-Landjäger mit viel Protein, wenig Fett und Guarana. Hier sollen Rohgewürze vom Fett die Rolle als Geschmacksträger übernehmen.