Preise Eurozone: Inflation schwächt sich stärker ab als erwartet

Luxemburg · Laut einer Schätzung des Statistikamts Eurostat erhöhten sich die Verbraucherpreise im Dezember gegenüber dem Vorjahresmonat um 9,2 Prozent - und damit weniger als erwartet.

Geldmünzen in einem Portemonaie: Wie steht es um die Inflation im Euroraum?

Geldmünzen in einem Portemonaie: Wie steht es um die Inflation im Euroraum?

Die Inflation in der Eurozone hat sich im Dezember stärker als erwartet abgeschwächt. Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 9,2 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg laut einer ersten Schätzung mitteilte.

Im November hatte die Inflationsrate noch bei 10,1 Prozent gelegen. Der Rückgang war stärker als erwartet. Volkswirte hatten im Dezember im Schnitt mit einer Rate von 9,5 Prozent gerechnet.

Preis-Lohn-Spirale

Die Kernteuerungsrate ohne Energie und Lebensmittel stieg hingegen von 5,0 Prozent auf 5,2 Prozent. Volkswirte hatten mit 5,1 Prozent gerechnet. Auf diese Größe achten Ökonomen derzeit besonders, weil sie einen Hinweis gibt, wie stark die Unternehmen die Kostensteigerungen insbesondere im Energiebereich auf die Verbraucher überwälzen. Daraus wiederum können sich sogenannte Zweitrundeneffekte in Form höherer Lohnforderungen ergeben. Fachleute sprechen von einer Preis-Lohn-Spirale.

Das Preisziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von mittelfristig zwei Prozent wird nach wie vor klar überschritten. Die EZB hatte nach einer kräftigen Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte ihr Zinserhöhungstempo auf ihrer Sitzung im Dezember verlangsamt und den Leitzins um 0,50 Punkte auf 2,50 Prozent angehoben. Sie stellte jedoch weitere Erhöhungen in Aussicht.

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(dpa)