Eurozone schlittert in die Rezession
Brüssel/Luxemburg (dpa) - Erstmals seit drei Jahren ist die Eurozone wieder in die Rezession geschlittert. Im dritten Quartal schrumpfte die Wirtschaftsleistung in den 17 Euroländern im Vergleich zu den drei Vormonaten um 0,1 Prozent, berichtete die Europäische Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag in Luxemburg.
Schon im zweiten Quartal des laufenden Jahres hatte es einen Rückgang um 0,2 Prozent gegeben. Volkswirte sprechen von einer Rezession, wenn das Wirtschaftswachstum in mindestens zwei Vierteljahren in Folge negativ ausfällt. Zuletzt hatte sich die Eurozone nach Beginn der weltweiten Bankenkrise 2008 in der Rezession befunden. Damals sank die Wirtschaftsleistung fünf Quartale in Folge bis zum Sommer 2009.
Schuld an der jetzigen Rezession ist die schlechte wirtschaftliche Lage in den südeuropäischen Krisenländern. In Spanien betrug das Minus im dritten Vierteljahr 0,3 Prozent, in Portugal 0,8 Prozent. Auch Italiens Wirtschaftsleistung sank um 0,2 Prozent. Deutschland als größte Volkswirtschaft Europas setzte sich mit einem Plus von 0,2 Prozent positiv ab.
Die Zahlen zum dritten Quartal fielen schlechter aus als erwartet. Die EU-Kommission hatte für das dritte Quartal lediglich eine Stagnation erwartet. Zum Winter hin rechnen die Experten erneut mit einem Minus und prognostizieren für das Gesamtjahr 2012 einen Konjunktureinbruch von 0,4 Prozent. In der EU insgesamt ist die Lage etwas besser. Die 27 EU-Länder verzeichneten im dritten Quartal ein Mini-Wachstum von 0,1 Prozent.