Ex-BP-Chef Hayward bringt Fonds an die Börse
London (dpa) - Der frühere BP-Chef Tony Hayward, wegen seines unglücklichen Krisenmanagements nach der Ölpest im Golf von Mexiko gefeuert, greift wieder ins unternehmerische Geschehen ein.
Hayward werde zusammen mit dem Milliardär Nat Rothschild, dem Unternehmer Tom Daniel und dem Goldman-Sachs-Manager Julian Metherell unter dem Firmennamen Vallares einen Investmentfonds für Unternehmungen im Energiesektor an die Börse bringen, teilten die Investoren über die London Stock Exchange am Donnerstag mit.
Der Börsengang, der von den Bankhäusern Credit Suisse und JPMorgan Cazenove betreut wird, soll nach dem 20. Juni sein. Das Geschäftsmodell folge dem Vorbild des Vallar Investmentfonds für Bergbauunternehmen, den Rothschild vor einem Jahr an die Börse gebracht hatte.
Hayward will mit dem Börsengang rund eine Milliarde Pfund (1,12 Milliarden Euro) einspielen. Mit dem Geld will er Firmenteile von weltweit agierenden Öl- und Gaskonzernen kaufen. Konzerne wie BP und Royal Dutch Shell trennten sich in jüngster Zeit von Geschäftsfeldern, um ihr Portfolio zu bereinigen. Stoßrichtung der Investoren sind wenig oder nicht entwickelte Regionen der Erde. „Wir werden das Geld haben, den Zugang zu Fonds und die Fähigkeit, Wertschöpfung zu betreiben“, sagte Hayward. „Dort, wo den bisherigen Eigentümern sowohl Kapital als auch technische Expertise fehlen“, fügte er hinzu.
Hayward ist gegenwärtig Mitglied im Aufsichtsrat des Joint Ventures TNK-BP, das die Briten gemeinsam mit einem Oligarchen- Konsortium in Russland betreiben. Mit den Partnern dort gab es zuletzt großen Streit, weil die sich gegen Explorationsvorhaben von BP in der Arktis, gemeinsam mit dem russischen Staatskonzern Rosneft, sträuben.