Experten erwarten weiter nur langsames Wachstum im Euroraum
München/Paris (dpa) - In der europäischen Wirtschaft ist nach Einschätzung führender Forschungsinstitute auch in den kommenden Monaten keine durchgreifende Belebung in Sicht.
Zwar werde sich das Wachstum im Euroraum geringfügig beschleunigen, es bleibe aber schwach, hieß es in einer am Montag veröffentlichten Gemeinschaftsstudie des Münchner Ifo Instituts, des französischen Insee und des italienischen Istat.
Für das erste und zweite Quartal erwarten die Experten jeweils 0,3 Prozent Wachstum, nach 0,2 Prozent im vierten Quartal 2014.
Dabei dürften die einzelnen Länder sehr unterschiedlich abschneiden: Für Deutschland und Spanien erwarten die Experten ein robustes Wachstum, für Frankreich eine gemäßigte und für Italien eine schwache Entwicklung.
Das Wachstum im Euroraum fuße vor allem auf binnenwirtschaftlichen Faktoren, hieß es. So sollte sich die Lage am Arbeitsmarkt langsam verbessern und der private Verbrauch werde unter anderem von einer sehr niedrigen Inflation aufgrund des starken Rückgangs der Ölpreise getragen.
Die Investitionen dürften sich in diesem Jahr dank besserer Finanzierungsbedingungen und einer zunehmenden Nachfrage aus dem In- und Ausland erholen. Die Inflationsrate sehen die Experten im ersten Quartal bei 0,1 und im zweiten Quartal bei 0,2 Prozent.
Es gebe aber auch Risiken für die Prognose: Sollten der Ölpreis und der Euro-Dollar-Wechselkurs weiter fallen, könnte sich eine positivere Entwicklung ergeben. Abwärtsrisiken dagegen berge die Wahl in Griechenland mit ihren möglichen Folgen für die Stabilität des Euroraums.