Experten: Im August 2,93 Millionen Arbeitslose
Nürnberg (dpa) - Die Sommerflaute hat im August die Zahl der Arbeitslosen wohl wieder leicht steigen lassen. Nach Berechnungen von Volkswirten waren in dem Ferienmonat 2,932 Millionen Männer und Frauen ohne Arbeit.
Dies wären rund 20 000 mehr als im Juli und knapp 30 000 mehr als vor einem Jahr. Lediglich die DZ-Bank geht für den August von einem leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit um rund 6000 aus. Für gewöhnlich steigt die Zahl der Arbeitslosen im August nur um 5000 bis 10 000. Die offiziellen Arbeitslosenzahlen für August will die Bundesagentur an diesem Donnerstag bekanntgeben.
Hauptursache für den Anstieg der August-Arbeitslosigkeit sind nach Einschätzung der Experten die Werksferien in vielen deutschen Unternehmen. Dadurch stellten viele Personalchefs die Anstellung neuer Arbeitskräfte zurück. Auch meldeten sich im Sommer viele junge Leute nach Abschluss ihrer Berufs- oder Schulausbildung erst einmal arbeitslos.
Unterdessen zeichnen sich auf dem deutschen Arbeitsmarkt erste Lichtblicke ab. Nach Erkenntnissen der Bundesagentur stellten inzwischen Unternehmen wieder mehr Mitarbeiter ein. Die BA berief sich dabei am Mittwoch auf ihren Stellenindex BA-X, einen Indikator für das Angebot an offenen Stellen. Danach hat sich die Zahl der zu besetzenden Arbeitsplätze im August weiter stabilisiert und pendelt sich nach BA-Einsachätzung nun auf einem etwas niedrigeren Niveau als zur Jahreswende 2012 ein. Damals war der BA-X auf Rekordniveau geklettert.
Von der Nachrichtenagentur dpa befragte Volkswirte beurteilen die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt dagegen weiterhin vorsichtig optimistisch. Die meisten von ihnen rechnen für die kommenden Monate mit einer Stagnation. „Ich gehe davon aus, dass der Arbeitsmarkt den Rest des Jahres stabil bleibt. Da gibt es erst mal wenig Veränderung, eventuell kommt es zu einem kleinen Rückgang der Arbeitslosenzahlen“, schätzt etwa DZ-Bank-Volkswirt Michael Holstein. Das liege auch daran, dass der Stellenmarkt stets verzögert auf wirtschaftliche Aufwärtsentwicklungen reagiere. Zudem sei der Arbeitsmarkt in den vergangenen Monaten gar nicht so stark eingebrochen wie manche befürchtet hätten.