EZB-Gewinn steigt 2013 deutlich
Frankfurt/Main (dpa) - Der Gewinn der Europäischen Zentralbank (EZB) ist wegen Zinseinnahmen und deutlich geringer ausgefallener Rückstellungen im vergangenen Jahr merklich gestiegen.
Er sei von 995 Millionen im Jahr 2012 auf 1,44 Milliarden Euro im abgelaufenen Jahr nach oben geklettert, teilte die EZB am Donnerstag in Frankfurt mit. Die Risikovorsorge lag bei 400 000 Euro, nach 1,166 Milliarden Euro im Vorjahr.
Der Überschuss rührt vor allem auch von Zinseinnahmen aus dem Anleiheprogramm SMP, dass im September 2012 ausgelaufen ist. Das Programm wurde zur Stützung kriselnder Eurostaaten aufgelegt. Die Einnahmen gingen auf 962 Millionen Euro zurück (2012: 1,108 Mrd Euro). Grund für den sinkenden Gewinn ist, dass immer mehr Anleihen ausgelaufen sind.
Allein griechische Papiere warfen Erträge in Höhe von 437 Millionen Euro ab. Unter dem aktuellen Anleihekaufprogramm OMT hat die EZB noch keine Papiere gekauft. Sollte das so bleiben, dürften die Erträge aus dem Programm weiter sinken, da die EZB die Anleihen auslaufen lässt.
Fast der gesamte Überschuss (1,430 Milliarden Euro) wird an die nationalen Zentralbanken überwiesen. Auf die Bundesbank dürften davon entsprechend ihres Kapitalanteils an der EZB etwa 27 Prozent entfallen. Auswirkungen auf den Bundesbankgewinn lassen sich noch nicht abschätzen.
Die Bundesbank legt bei Risikorückstellungen andere Kriterien an als die EZB. Der Bundesbankgewinn wird an das Bundesfinanzministerium abgeführt. Die Gewinne aus den griechischen Anleihen sollen vom Finanzministerium an den griechischen Staat abgeführt werden.
EZB-Präsident Mario Draghi hat im vergangenen Jahr 378 240 Euro verdient. Er bekommt damit mehr als doppelt soviel wie sein Pendant bei der US-Notenbank Fed, Janet Yellen. Yellen soll in diesem Jahr 201 700 US-Dollar (knapp 147 000 Euro) erhalten. Das Gehalt von Draghis Stellvertreter Vitor Constancio lag den EZB-Zahlen zufolge 2013 bei 324 216 Euro.