Bericht: Royal Bank of Scotland will sich stark verkleinern
London (dpa) - Die Royal Bank of Scotland (RBS) will einem Pressebericht zufolge ihr Investmentbanking drastisch verkleinern.
Außerdem plane die britische Großbank, sich größtenteils aus den Märkten in Übersee zurückzuziehen.
Insgesamt stünden in den nächsten Jahren mindestens 30 000 Stellen auf dem Spiel, schrieb die „Financial Times“ (FT) am Freitag in ihrer Online-Ausgabe unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen.
Geplant sei der Ausstieg aus riskanteren Bereichen des Investmentbankings sowie der Abschied aus den USA und Asien. Bereits in der nächsten Woche könne die Bank, die aktuell noch rund 120 000 Mitarbeiter beschäftige, ihre Pläne bekanntgeben. Die RBS bestätigte den Zeitungsbericht zunächst nicht.
Am kommenden Donnerstag stellt die Bank ihre Jahreszahlen vor. In einer Videobotschaft auf der Internetseite hatte RBS-Chef Ross McEwan in dieser Woche angekündigt: „Mein Ziel ist es nicht, die größte Bank der Welt zu leiten. Mein Ziel ist es, die beste Bank in Großbritannien zu leiten - unabhängig von der Größe.“
Die RBS war in der Finanzkrise größtenteils verstaatlicht worden. Mit Anteilsverkäufen und Sparmaßnahmen kämpft die Führung seitdem darum, die Altlasten loszuwerden. Die Bilanzsumme der britischen Bank ist bereits nahezu halbiert worden, fast 40 000 Stellen wurden abgebaut.
Eine dauerhafte Erholung blieb aber aus. Ende Januar warnte das Institut vor weiteren Milliardenrückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und Schadenersatzforderungen. Für das abgelaufene Geschäftsjahr droht damit der höchste Verlust seit 2008.