Reisemesse ITB präsentiert sich als riesiges Reisebüro
Berlin (dpa) - Es gibt finnisches Sauna-Yoga und Thaiboxen aus Asien, Granatapfelweine aus Aserbaidschan und andalusische Flamenco-Tänzer in Sichtweite arabischer Trachten: Bei der Tourismusmesse ITB präsentiert sich vom 5. bis 8. März die Welt in Berlin.
180 Länder und Urlaubsregionen buhlen in den Hallen am Funkturm um die zahlungskräftigen deutschen Touristen. Ihnen bietet sich jede Menge Folklore - aber auch ein Überblick über die neuen Trends im internationalen Tourismus.
„Wir wollen Lust auf Urlaub machen“, sagte Messemanager Martin Buck, und seit die Veranstalter im vergangenen Jahr entschieden, dass Besucher erstmals auch Reisen auf der Messe buchen können, trifft der Slogan „größtes Reisebüro der Welt“ auch ein wenig zu. Gebucht werden kann zwar nur an wenigen Stellen, aber es werben mehr als 10 000 Aussteller aus 180 Ländern und Regionen für ihre Reiseziele bei den „Big Spendern“, wie Branche die deutschen Urlauber schon mal nennt.
Die Veranstalter rechnen wie in den Vorjahren mit 170 000 Besuchern. Dass nur 60 000 davon Privatbesucher sind, zeigt, dass die Internationale Tourismus Börse (ITB) vor allem eine Fachmesse ist. Den Geschäftsleuten bietet sich ein Überblick über die Trends im Geschäft mit den schönsten Wochen des Jahres.
Für Aktivurlauber gibt es einen eigenen „Abenteuertag für Camper, Wanderer und Weltenbummler“. Die wachsende Nachfrage nach speziellen Urlaubsangeboten für Schwule und Lesben spiegelt sich im Segment „Gay & Lesbian Travel“. Die Messe spricht von einem „Boom-Segment“, das in Berlin mit zahlreichen Reisezielen vertreten ist - von Wien über Mallorca bis Slowenien und Argentinien.
130 Aussteller haben sich das sozial- und umweltverträgliche Reisen auf die Fahnen geschrieben. Besucher erfahren etwa, wie sie zu ökologisch vertretbaren Touren durch die jordanische Wüste aufbrechen. Gewachsen ist auch das Segment „eTravel World“. Es trägt der Tatsache Rechnung, dass immer mehr Menschen online buchen und sich auch im Urlaub online informieren.
Parallel zur Messe läuft ein Kongress mit Diskussionen und Vorträgen zu Themen wie Öko-Tourismus, Urlaub in Krisengebieten, Datenschutz auf Reisen bis hin zum Fachkräftemangel im deutschen Gastgewerbe.