EZB-Neubau schon zu klein?
Mitte 2014 soll der Wolkenkratzer bezugsfertig sein. Doch es könnte eng werden.
Frankfurt. Der Rohbau ist fertig, die Türme sind verglast, in den unteren Stockwerken hat der Innenausbau begonnen. Nach drei Jahren Bauzeit geht die neue Zentrale der Europäischen Zentralbank (EZB) im Frankfurter Ost-end auf die Zielgerade. In der ersten Hälfte des nächsten Jahres soll der Bau fertig sein.
Doch dieser könnte beim Einzug möglicherweise schon zu klein sein: Ab dem Jahr 2014 soll die EZB nämlich die europäische Bankenaufsicht übernehmen, dann könnten bis zu 2000 weitere Stellen gebraucht werden. Derzeit arbeiten bei der EZB in Frankfurt gut 1500 Menschen — und in den 41 neuen Bürogeschossen sind derzeit insgesamt 2300 Arbeitsplätze vorgesehen.
Seit drei Jahren wird im Frankfurter Ostend gebaut. Weder die ursprüngliche Kostenschätzung noch der Zeitplan konnten eingehalten werden.
Projektleiter Thomas Rinderspacher spricht dennoch von einem „zügigen“ Projekt und „übersichtlichen“ Mehrkosten. Er geht derzeit von 1,15 Milliarden bis 1,2 Milliarden Euro Baukosten aus und einer Verzögerung von etwa einem halben Jahr. 200 Millionen Mehrkosten kämen durch Preissteigerungen zustande, 150 Millionen Euro durch „unvorhersehbare Komplikationen“ wie statische Mängel bei der denkmalgeschützten Großmarkthalle. Den Zustand der Halle habe man unterschätzt, sagt Rinderspacher. An dem zwischen 1926 und 1928 errichteten Gebäude mussten allein 37 Kilometer Fugen ausgetauscht werden.
Die Bauarbeiter jedenfalls werden von Monat zu Monat mehr. Vergangenes Jahr waren durchschnittlich rund 700 Menschen auf der Baustelle unterwegs, aktuell sind es schon mehr als 1000.
Mehr zur Baustelle unter http://dpaq.de/TkaF0