Fahrplanwechsel: Ab Sonntag ist das Bahnfahren teurer

Vor allem für ICE- und IC-Fahrten muss erheblich mehr bezahlt werden.

Berlin. Zugfahren wird von Sonntag an erheblich teurer. Mit dem Wechsel zum Winterfahrplan erhöht die Deutsche Bahn ihre Ticketpreise kräftig. Im Fernverkehr wird im Schnitt 3,9 Prozent mehr verlangt, im Nahverkehr 2,7 Prozent. Der Konzern begründet die Preisanhebungen mit steigenden Kosten für Personal und Energie.

Doch ob die noch vom letzten Winterchaos gebeutelten Bahnreisenden künftig mit besserem Service rechnen können, ist unklar. Zwar hat sich die Bahn für den Winter gewappnet und dafür 70 Millionen Euro zusätzlich investiert. Doch bei extremem Wetter werden erneute Einschränkungen und Behinderungen nicht ausgeschlossen.

Im Winter 2010/11 hatte die Bahn auf Preiserhöhungen im Fernverkehr verzichtet. Bahnchef Rüdiger Grube wollte bei verärgerten Fahrgästen gut Wetter machen. Teurere Tickets wären angesichts massiver Verspätungen wegen zugewehter Weichen oder vereister Oberleitungen nicht gut angekommen.

Der Fahrgastverband Pro Bahn kann die Preiserhöhungen nicht nachvollziehen. Man könne für weiter fehlende Qualität doch nicht mehr verlangen. So gebe es immer wieder defekte Toiletten und im IC-Verkehr fehlten Wagen, weil sie defekt sind.

Im Fernverkehr fallen die Erhöhungen zum Teil recht deutlich aus: Für die Strecke Berlin — Freiburg zahlt man beispielsweise 135 Euro, sechs mehr als bisher. Im Nahverkehr wird unter anderem für das Schöne-Wochenende-Ticket ein Euro mehr verlangt.

Erheblich teurer werden auch die Sitzplatzreservierungen. Sie kosten künftig einheitlich vier Euro — egal, ob man online, am Automaten (bisher 2,50 Euro) oder im Reisezentrum bucht.