Fast jeder zweite Beschäftigte bekommt Urlaubsgeld
Düsseldorf (dpa) - Fast jeder zweite Beschäftigte kann sich zur bevorstehenden Ferienzeit auf Urlaubsgeld freuen.
Dabei schwankt das Extrageld für die Urlaubskasse - in mittleren Vergütungsgruppen - 2013 sehr stark zwischen 155 und 2204 Euro. Das hat die Hans-Böckler-Stiftung in einer Online-Umfrage bei mehr als 20 000 Beschäftigten ermittelt.
Deutlich im Vorteil sind danach Tarifmitarbeiter: Fast 60 Prozent von ihnen erhalten den Zuschlag, unter den nicht Tarifgebundenen sind es nur gut ein Drittel (35 Prozent). Insgesamt bekommen in diesem Jahr 47 Prozent der Befragten die Leistung.
Das Urlaubsgeld ist in etwa auf dem Niveau der Tarifabschlüsse gewachsen: zwischen zwei Prozent (Druckindustrie), 4,3 Prozent (Metallindustrie) und 5,6 Prozent (westdeutsches Bauhauptgewerbe), wie die Umfrage ergab.
Arbeitnehmer in Westdeutschland erhalten in der Regel mehr Urlaubsgeld als in Ostdeutschland. Die Höhe des Urlaubsgeldes berechnet sich entweder prozentual nach dem Verdienst oder basiert auf festen Beträgen.
Dabei profitierten Beschäftigte mit prozentualer Festlegung der Leistung, denn das Urlaubsgeld wachse dann mit jeder Tariferhöhung, so die Stiftung. Pauschalbeträge müssten dagegen immer wieder neu verhandelt werden.
Spitzenreiter bei der Erhöhung der Leistung waren die Holz- und Kunststoffindustrie in Westfalen-Lippe und die Metallindustrie Nordwürttemberg/Nordbaden mit jeweils mehr als 25 Prozent Zuwachs in zehn Jahren (seit 2003). Die Bahn legte rund sieben Prozent zu.
Stagnation und damit inflationsbedingte Realeinbußen gab es beim Steinkohlenbergbau im Ruhrgebiet. Im öffentlichen Dienst gibt es kein gesondertes tarifliches Urlaubsgeld. Es wird mit dem Weihnachtsgeld zu einer einheitlichen Jahressonderzahlung zusammengefasst.