Flughafen Frankfurt wächst nur noch langsam
Frankfurt/Main (dpa) - Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport wächst derzeit nur noch langsam. Für das laufende Jahr kündigte der Vorstandsvorsitzende Stefan Schulte für den MDax-Konzern ein vergleichbares Umsatzwachstum von rund 3 Prozent an.
Der Gewinn werde in etwa auf dem Niveau dieses Jahres bleiben.
Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz im Jahresvergleich noch um 4,9 Prozent auf 2,56 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte.
Der Gewinn fiel um 19 Millionen Euro auf 221 Millionen Euro, wobei im Jahr 2012 besonders hohe Einmalerträge aus Finanzanlagen angefallen waren. Den operativen Konzerngewinn (EBITDA) konnte das Unternehmen um 3,7 Prozent auf 880 Millionen Euro steigern. Die Dividende soll nach Vorschlag des Vorstands mit 1,25 Euro je Aktie stabil bleiben.
Für 2014 erwartet Fraport an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt zwei bis drei Prozent mehr Fluggäste. 2013 war die Zahl trotz erweiterter Start- und Landekapazitäten nur um ein knappes Prozent auf gut 58 Millionen Passagiere gestiegen. Vier neue Airlines nehmen zum Sommerflugplan Frankfurt in ihren Flugplan auf.
Weit dynamischer entwickelten sich die von Fraport gemanagten Flughäfen im Ausland. Das Geschäftsfeld steigerte den Umsatz um 14,4 Prozent und das operative Ergebnis um 4,4 Prozent auf 286 Millionen Euro.
Rund ein Drittel seines Gewinns machte Fraport mit dem Betrieb von 12 Flughäfen in aller Welt. Bei vier Airports in Peru, Bulgarien und der Türkei ist Fraport Mehrheitseigner.
Schnelles Wachstum versprechen sich die Frankfurter trotz der „schwierigen politischen Großwetterlage“ vom Flughafen im russischen St. Petersburg, wo im Dezember 2013 ein neues Terminal in Betrieb genommen wurde. An dem Flughafen hält Fraport 35,5 Prozent.
Mit einer Enteignung durch den russischen Staat rechne er nicht, sagte Schulte. Für den unwahrscheinlichen Fall sei die Auslandsinvestition mit einer Versicherung abgesichert.
Die positive Umsatzprognose für 2014 bezieht sich auf eine bereinigte Basis. So erwartet Schulte an Deutschlands größtem Flughafen zwar weiterhin zwei bis drei Prozent mehr Fluggäste als im Vorjahr.
Umsatz und operativer Gewinn (EBITDA) dürften jedoch sinken, da der stark wachsende Flughafen Antalya aufgrund einer neuen Bilanzierungsregel künftig nicht mehr in die operativen Kennzahlen des Konzerns eingeht. Der Gewinnanteil der Fraport AG aus dem Türkei-Geschäft fließt künftig nur noch über das Finanzergebnis in den Gewinn, der laut Prognose auf dem Niveau von 2013 bleiben soll.
Erst im Schlussquartal wurde in Frankfurt das für das Gesamtjahr ausgerufene Ziel erreicht, pro Passagier 4 Euro aus dem Einzelhandel zu erlösen. In den neuen Terminalteil A-Plus mit großen, neuen Handelsflächen wurden verstärkt Flieger nach Asien und Russland verlegt, die besonders kauffreudige Passagiere bringen. Hinderlich für die Geschäfte seien auch Währungseinflüsse sowie die langwierigen Sicherheitskontrollen, erklärte Finanzvorstand Mathias Zieschang.