Flughafen-Pläne: Mehdorn erhält Rückendeckung
Potsdam (dpa) - Im Ringen um die Fertigstellung des neuen Hauptstadtflughafens hat Airport-Chef Hartmut Mehdorn Rückendeckung vom Aufsichtsratsvorsitzenden Matthias Platzeck (SPD) erhalten.
„Ich finde es richtig, dass Herr Mehdorn tabulos an diese verfahrene Kiste herangeht, um den vernünftigsten Weg herauszufinden“, sagte Brandenburgs Ministerpräsident dem „Tagesspiegel am Sonntag“. „Denkverbote“ seien immer falsch. Mehdorn war mit seinen Vorstößen etwa zu einer Eröffnung des Haupstadtflughafens in Etappen auf Skepsis im Aufsichtsrat gestoßen. Der Eröffnungstermin für den Hauptstadtflughafen war viermal geplatzt.
Dennoch will der Flughafen-Manager seine Vorschläge nicht aufgeben. „Es ist ein Szenario, das wir verfolgen“, erklärte Flughafensprecher Ralf Kunkel am Sonntag. Auf die Frage, ob Mehdorn die Kritik an seiner Arbeit treffe, sagte Kunkel der dpa: „Glauben Sie, Herr Mehdorn lässt sich vom ersten Windhauch entmutigen? Natürlich nicht.“ Der Start seines Beschleunigungsprogramms „Sprint“ sei gerade eine Woche her.
Mehdorn hatte zunächst damit irritiert, dass er einen Parallelbetrieb des Flughafens Tegel zum neuen Flughafen ins Spiel brachte. Nun schlug er vor, den Hauptstadtflughafen Schönefeld nicht an einem Tag, sondern Schritt für Schritt in Betrieb zu nehmen. Der Aufsichtsrat reagierte zurückhaltend auf die Idee. „Herr Mehdorn braucht noch Zeit, um ein Konzept zu erarbeiten“, hatte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) dazu gesagt.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Platzeck hatte bei der Sitzung des Kontrollgremiums am vergangenen Mittwoch aus gesundheitlichen Gründen gefehlt. Wowereit vertrat ihn und kritisierte, dass zum jetzigen Zeitpunkt eine unnütze Debatte über die Teileröffnung des neuen Hauptstadtflughafens geführt werde.
Aufsichtsratschef Platzeck betonte nun, Mehdorn habe freie Hand. „Er ist Vorsitzender der Geschäftsführung. Er füllt diese Rolle aus. Und das ist gut so.“ Gleichzeitig mahnte Platzeck einen besseren Kommunikationsstil an. „Wir sollten manche Debatten zunächst intern führen. Da müssen wir besser werden, um so wenig wie möglich zu irritieren.“