Flughafen-Terminal 3 - Fraport will 2015 bauen
Frankfurt/Main (dpa) - Die Stadt Frankfurt hat dem Flughafenbetreiber Fraport am Dienstag die Genehmigung zum Bau des umstrittenen Terminals 3 erteilt.
Damit könnten die Arbeiten für den ersten, 2,5 Milliarden Euro teuren Bauabschnitt für 14 Millionen zusätzliche Passagiere pro Jahr sofort beginnen.
Fraport werde aber den Bedarf erneut prüfen, den Zeitplan feinjustieren und voraussichtlich im nächsten Jahr mit dem Bau beginnen, sagte ein Sprecher.
Eine Prüfung forderten auch Grüne und CDU zum wiederholten Mal. „Baurecht heißt nicht Baupflicht“, sagte der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) in Wiesbaden laut Mitteilung.
Aus Sicht von Fraport-Chef Stefan Schulte muss das Terminal spätestens im Jahr 2021 fertig sein. Die Kapazität der beiden vorhandenen beiden Terminals sei 2020 erschöpft.
Nach aktuellen Prognosen über die Entwicklung des Luftverkehrs könnte der größte deutsche Flughafen 2021 rund 80 Millionen Passagiere haben, sagte ein Unternehmenssprecher. Im vergangenen Jahr waren es rund 58 Millionen.
Dietrich Elsner vom Bündnis der Bürgerinitiativen gegen die Flughafenerweiterung nannte das Projekt dagegen „größenwahnsinnig und raumunverträglich“. Langfristig werde die Zahl der Flugpassagiere zurückgehen: „Terminal 3 brauchen wir nicht“, sagte Elsner.
Die schwarz-grüne Regierung in Hessen hatte im Koalitionsvertrag vereinbart, noch einmal den Bedarf für ein drittes Terminal zu überprüfen.
„Angesichts eines Investitionsvolumens von über zwei Milliarden Euro und erheblicher Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Flugbewegungen ist es dringend erforderlich, den jetzigen Bedarf für ein neues Terminal zu überprüfen“, sagte Wirtschaftsminister Al-Wazir. „Klar ist aber auch: Am Ende ist das eine Entscheidung des Flughafenbetreibers.“
Nach den Plänen von Fraport soll im Süden des Flughafengeländes zunächst ein zentrales Terminalgebäude mit zwei Flugsteigen für 14 Millionen Passagiere im Jahr entstehen.
Für die Anbindung an die beiden bestehenden Terminals sollen die Gepäckförderanlage und das Passagier-Transfersystem „Sky Line“ erweitert werden. Außerdem erhalte das Terminal einen zusätzlichen Autobahnanschluss und eigene Parkplätze. Über eine Erweiterung dieses ersten Bauabschnitts sei noch nicht entschieden.