Wegen Geheimnisverrats am BER Flughafengesellschaft stellt Anzeige

Berlin (dpa) - Die Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg hat Strafanzeige gegen Unbekannt wegen des Verdachts auf Geheimnisverrat gestellt. Das sagte ein Sprecher am Sonntag ohne jedoch Details zu nennen.

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Zuvor hatte die „Bild am Sonntag“ berichtet. Demnach ist die Anzeige eine Reaktion auf Medienberichte über Firmengeheimnisse, beispielsweise über das vertrauliche Protokoll einer Telefonkonferenz der drei Gesellschafter Berlin, Brandenburg und Bund.

Der neue Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup habe den Vorgang ins Rollen gebracht, bevor er vergangene Woche als Berliner Staatssekretär ins BER-Management wechselte, schreibt die Zeitung. Lütke Daldrup - bislang Staatssekretär in der Berliner Senatskanzlei - war vergangenen Montag vom Aufsichtsrat zum Nachfolger des bisherigen Flughafenchefs Karsten Mühlenfeld bestellt worden. Mühlenfeld musste nach eigenmächtigen Personalentscheidungen seinen Hut nehmen.

Einige Wochen zuvor hatte der Manager einräumen müssen, dass wegen technischer Probleme auch 2017 keine Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens möglich ist. Ein Gutachten einer Unternehmensberatung hatte zuletzt eine für 2018 anvisierte BER-Öffnung unter bestimmten Bedingungen in Frage gestellt.

Auch der Aufsichtsrat wird nach der Personalentscheidung neu aufgestellt. Berlins Regierungschef Michael Müller (SPD) will den Vorsitz abgeben, neuer Chefkontrolleur könnte Brandenburgs Flughafenkoordinator Rainer Bretschneider werden. Der Berliner Steuerzahlerbund forderte bei 105,5 Spreeradio, der Aufsichtsrat müsse mit Experten besetzt werden, die keine Rücksicht auf die Politik nähmen.