Fragen-Analyse: Rettung der Hellenen wird schwieriger
Teilweise Bewertung als Zahlungsausfall.
Frankfurt. Rückschlag für die Griechenland-Rettung: Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) hat am Montagabend die Kreditwürdigkeit des pleitebedrohten Krisenlands weiter gesenkt. Erstmals überhaupt wird ein Euro-Staat — zumindest teilweise — als Zahlungsausfall bewertet.
Das neue Rettungspaket spielt bei der Bewertung von S&P keine große Rolle. Die Bonitätsprüfer begründen die Entscheidung mit dem anstehenden Schuldenschnitt. Um den griechischen Schuldenberg zu verringern, sollen Anleger freiwillig auf bis zu 70 Prozent ihres Geldes verzichten. S&P stufte die davon betroffenen Staatsanleihen sogar auf „D“ ab, was Zahlungsausfall ohne Wenn und Aber bedeutet.
Nein. S&P hatte den Schritt bereits angekündigt und ausdrücklich als vorübergehende Maßnahme bezeichnet. Sollte der Schuldenschnitt auf freiwilliger Basis den gewünschten Erfolg bringen, könnte die Kreditwürdigkeit schnell wieder besser bewertet werden.
Bis zum 9. März können sich private Gläubiger entscheiden, ob sie sich freiwillig am Schuldenschnitt beteiligen. Dann wird ausgezählt. Am 20. März muss Griechenland fällige Schulden in Höhe von 14,5 Milliarden Euro zurückzahlen. Vor allem Gläubiger, die die März-Anleihe halten, dürften sich genau überlegen, ob sie am Forderungsverzicht teilnehmen.