Frisches per Mausklick einkaufen

Immer mehr Supermarkt-Ketten bieten Online-Bestellungen an.

Berlin. Obst, Milch oder Käse im Internet kaufen — dieser Trend hat sich in Deutschland kaum durchgesetzt. Auf Online-Bestellungen von Lebensmitteln soll gerade mal ein Prozent des gesamten Umsatzes entfallen. Viele Lebensmittelhändler gehen deshalb neue Wege: Der Kunde soll per Mausklick bestellen und den Einkauf im Drive-In abholen.

Rewe testet den neuen Service bereits an sechs Standorten, darunter in Köln, Hamburg und im Rhein-Main-Gebiet. Dort kann man seine zuvor online bestellten Lebensmittel fertig gepackt in einem Drive-In-Bereich in den Märkten abholen. „Der Kunde muss sich nicht mehr selber die Ware in den Regalen zusammensuchen“, sagt Sprecher Raimund Esser. Der Drive-In-Einkauf kostet den Kunden zusätzlich zwei Euro. Wenn der Supermarkt die Ware nach Hause liefert, werden fünf Euro fällig.

Die Tests liefen vor allem in den Ballungsräumen gut — weitere Märkte sollen hinzukommen. „Das Konzept ist überall dort erfolgreich, wo Kunden leben, die viel arbeiten, gut verdienen, aber wenig Zeit haben“, betont Esser. „Mann oder Frau bestellt im Büro und holt die Ware auf dem Nachhauseweg ab.“

Ähnliche Wege beschreitet auch die Metro-Tochter Real: Seit November vergangenen Jahres betreibt die SB-Warenhauskette einen sogenannten Drive-Markt im Raum Hannover. Einen weiteren gibt es jetzt im Großraum Köln. Im Internet können die Kunden aus mehr als 5000 Artikeln wählen. Zu einem späteren Wunschtermin kann der Einkauf dann am Terminal des Drive-Marktes abgeholt werden.

Die Tengelmann-Gruppe ist im Online-Geschäft schon länger aktiv: Vor gut zehn Jahren startete sie als eine der ersten einen Lebensmittel-Lieferdienst. Hauptsächlich junge Familien, Senioren, Kindergärten und kleine Unternehmen nutzen den Service. Das Geschäft sei stark saisonabhängig. „Ist es besonders kalt oder besonders warm, dann haben wir die meisten Bestellungen.“

Dabei entkoppelt sich der Online-Einkauf vom heimischen Computer. Bei Real geht man davon aus, dass der Einkauf per Smartphone zunehmen wird.

Der Bundesverband des Deutschen Versandhandels rechnet in diesem Jahr mit einem E-Commerce-Umsatz von 21,1 Milliarden Euro und damit 15 Prozent mehr als im Vorjahr.