Frühjahrsgutachten: Institute erwarten Aufschwung 2014

Berlin (dpa) - Die führenden Forschungsinstitute erwarten im kommenden Jahr einen kräftigen Wirtschaftsaufschwung. Nach 0,8 Prozent im laufenden Jahr gehen die Ökonomen in ihrem Frühjahrsgutachten für 2014 von einem Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 1,9 Prozent aus.

Voraussetzung für die Erholung ist aber eine weitere Eindämmung der Euro-Staatsschuldenkrise. Die Ökonomen sind damit optimistischer als die Bundesregierung, die mit 0,4 Prozent (2013) und 1,6 Prozent (2014) kalkuliert. Entsprechende Medienberichte wurden am Mittwoch in Finanzkreisen bestätigt. Das Gutachten wird am Donnerstag in Berlin offiziell vorgestellt.

Die jüngste Konjunkturdelle kann dem Arbeitsmarkt wenig anhaben. Im Jahresdurchschnitt soll die Arbeitslosigkeit bei 2,9 Millionen liegen. „Damit bleiben die Einkommensaussichten stabil, was die privaten Konsumausgaben stützen dürfte“, schreiben die Ökonomen nach Angaben der „Welt“. Der Staat könne dank der guten Konjunktur 2014 einen Überschuss von 0,5 Prozent des BIP erzielen. Die Inflationsrate soll laut den Instituten 2013 bei 1,7 Prozent und 2014 bei zwei Prozent liegen.

Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ erfuhr, äußern die Ökonomen Kritik am Krisenmanagement der Euro-Retter. Es gebe noch kein langfristig tragfähiges Konzept zur Stabilisierung der Staatsfinanzen. Sie warnten vor einer falsch konstruierten „Bankenunion“, bei der einige schwächere Länder nur darauf hofften, Geld von den solideren Ländern für ihre maroden Geldhäuser zu erhalten.

Zuvor hatte sich der Internationale Währungsfonds (IWF) besorgt über die Lage in Europa gezeigt. Die private Nachfrage sei krisenbedingt zu schwach, zudem der Bankensektor weiter unsicher. Für die Euro-Zone erwartet der IWF 2014 nur ein Wachstum von 1,1 Prozent, während die Weltwirtschaft um 4,0 Prozent anziehen soll.

Die deutsche Exportwirtschaft kann nach Einschätzung des Deutschen Industrie und Handelskammertags (DIHK) im laufenden Jahr deutlich zulegen. Die Ausfuhren dürften um rund sechs Prozent steigen. Erstmals seit zwei Jahren könnte Deutschland wieder vor den USA und hinter China auf den zweiten Platz der weltgrößten Exportnationen vorrücken.