Frühjahrsstimmung im Einzelhandel
Wiesbaden (dpa) - Die Verbraucher in Deutschland haben sich die Kauflaune zu Frühjahrsbeginn nicht von den hohen Spritpreisen verderben lassen. Nach mageren Vormonaten legte der Umsatz im deutschen Einzelhandel im März deutlich zu.
Gegenüber Februar verbuchten die Einzelhändler ein Plus von nominal 1,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Real - also unter Herausrechnung von Preissteigerungen - lag der Zuwachs bei 0,8 Prozent. Das ist das stärkste Plus seit Juni 2011.
Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Umsätze im März nominal um 4,5 Prozent und real um 2,3 Prozent. Entscheidend sei die gute Beschäftigungsentwicklung, sagte ein Sprecher des Handelsverbands Deutschland (HDE). „Zudem steigt im Frühjahr in der Regel die Kauflaune.“
Für das Gesamtjahr hält der Verband an seiner Prognose von plus 1,5 Prozent auf einen Jahresbruttoumsatz von 421,5 Milliarden Euro fest. Preisbereinigt würde der Einzelhandel damit das Vorjahresergebnis halten können. Risiken seien die hohen Spritpreise und die europäische Schuldenkrise, sagte der Sprecher. Im ersten Quartal 2012 verbuchte die Einzelhandel ein Plus von nominal 4,2 und real 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Beim Konsumklima zeigen die hohen Spritpreise allerdings bereits erste Auswirkungen. Die Rekordstände an den Zapfsäulen lassen inzwischen so manchen höhere Lebenshaltungskosten auch in anderen Bereichen fürchten.
Die Konjunkturerwartungen der Bundesbürger verbesserten nach der jüngsten Erhebung des Marktforschungsunternehmens GfK allerdings erneut. Die Verbraucher sehen die deutsche Konjunktur wieder auf Erholungskurs. Die GfK geht daher davon aus, dass sich der Privatkonsum in den kommenden Monaten stabil entwickelt und neben dem Export eine wichtige Stütze für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung bleibt.