Frühschicht-Streiks an Flughäfen in NRW beendet

Düsseldorf/Köln (dpa/lnw) - Die Streiks des Sicherheitspersonals an den beiden großen Flughäfen in Nordrhein-Westfalen sind am Donnerstag nach sechseinhalb Stunden beendet worden.

Rund 260 Mitarbeiter der Frühschichten hatten nach Angaben der Gewerkschaft Verdi bis 10 Uhr die Arbeit niedergelegt. Am größten NRW-Flughafen in Düsseldorf mussten 73 Flüge von insgesamt 147 geplanten Verbindungen gestrichen werden, wie der Airport mitteilte.

Am Flughafen Köln/Bonn fielen bis zum Vormittag 13 Abflüge und 8 Ankünfte aus. Genaue Angaben wollte der Flughafen später machen. An beiden Airports traf der Streik mehrere tausend Reisende.

Verglichen mit dem ganztägigen Streik in der vergangenen Woche, der rund 10 000 Reisende getroffen habe, halte sich der Schaden in Grenzen, sagte eine Flughafensprecherin. „Die Leute sind sensibilisiert und informieren sich vorab.“ Trotz der Ankündigung sei Flughäfen und Fluggesellschaften ein „gehöriger Schaden“ entstanden, sagte der Sprecher der Gewerkschaft Verdi in Nordrhein-Westfalen, Günter Isemeyer.

Viele Fluggäste hätten sich aber auf die Situation eingestellt und seien gar nicht erst angereist. „Wir streiken ja nicht gegen die Fluggäste, sondern gegen die Sicherheitsunternehmen, die seit Dezember nicht in der Lage sind, mit uns zu sprechen oder ein neues Angebot vorzulegen.“

Der Tarifkonflikt zwischen Verdi und den Arbeitgebern der privaten Sicherheitsbranche in NRW steckt in einer Sackgasse. Verdi fordert für die 34 000 Beschäftigten bis zu 30 Prozent mehr Lohn. Die Arbeitgeber bieten zwischen 5 und 9 Prozent. Sie verlangen Zugeständnisse von Verdi oder ein Schlichtungsverfahren, bevor sie ein neues Angebot ablegen. Beides lehnt die Gewerkschaft ab. „Die Beschäftigen haben für die Arbeit, die sie hier leisten, einen Lohn verdient, von dem sie ihre Existenz bestreiten können“, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Becker im ZDF-„Morgenmagazin“.

In dem Tarifkonflikt hatten am Dienstag erstmals auch einige hundert Objektschützer, Fahrkartenkontrolleure und Personenschützer in NRW die Arbeit niedergelegt. Nach Schätzungen von Verdi arbeiten über 70 Prozent der Beschäftigten für 8,23 Euro brutto und bekommen bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 40 Stunden weniger als 1000 Euro netto. Zuletzt hatten Streiks an den Flughäfen Hamburg, Düsseldorf und Köln/Bonn den Luftverkehr massiv behindert. Hunderte Flüge wurden gestrichen. Zehntausende Passagiere waren betroffen.