Gabelstapler-Hersteller Kion geht Ende Juni an die Börse
Wiesbaden (dpa) - Europas größter Gabelstapler-Hersteller Kion geht Ende des Monats an die Börse. Die Erstnotiz der Aktie an der Frankfurter Wertpapierbörse ist für den 28. Juni vorgesehen, die Papiere werden Investoren zuvor in einer Preisspanne zwischen 24 und 30 Euro je Aktie angeboten.
Diese neuen Details zum Börsengang teilte Kion am Freitagabend in Wiesbaden mit.
Mit den Erlösen will das Unternehmen Schulden abbauen. Vorgesehen sind verschiedene Kapitalerhöhungen durch Ausgabe neuer Aktien, die das Eigenkapital des Unternehmens um voraussichtlich rund 950 Millionen Euro stärken sollen.
Der chinesische Großaktionär Weichai Power werde künftig indirekt 30 Prozent der Anteile halten, der Streubesitz soll bei 20 Prozent liegen. Dass die Chinesen die Mehrheit an Kion mit den Marken Linde und Still übernehmen, sei nicht geplant, sagte Finanzchef Thomas Toepfer in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Wiesbaden.
Grundsätzlich sei keine größere Änderung der Eigentümerstruktur vorgesehen, betonte Toepfer. Das Bankhaus Goldman Sachs und der Finanzinvestor KKR werden auch nach dem Börsengang entscheidende Aktionäre sein. „Beide kennen Kion seit sieben Jahren und wissen um die Potenziale von Kion.“ Dem Bankhaus gehören derzeit wie dem Finanzinvestor je 37,5 Prozent. Die Finanzinvestoren hatten Kion 2006 für rund vier Milliarden Euro vom Linde-Konzern übernommen. Das Unternehmen ist heute nach Toyota weltweit die Nummer zwei bei Flurförderzeugen.
Mit dem Börsengang sollen die Netto-Finanzverbindlichkeiten, die Ende März bei 1,8 Milliarden Euro lagen, gesenkt werden, erklärte Toepfer. „Das gibt uns dann auch deutlich größere Handlungsspielräume für Investitionen in unsere Expansionsstrategie.“ Kion will nach seinen Worten in den Wachstumsmärkten China, Südamerika und Osteuropa vor allem in die Vertriebs- und Servicestrukturen investieren. „Neue Produktionsstandorte sind derzeit nicht geplant.“
Trotz der Auslandsexpansion will der Gabelstaplerhersteller aber seinen Heimatmarkt nicht vernachlässigen: „Wir sind in Deutschland in den letzten beiden Jahren gewachsen und wollen das auch fortsetzen“, betonte der Manager. „Wir investieren sehr aktiv in Produkte und Standorte in Deutschland.“ Auch das Hauptquartier soll in der hessischen Landeshauptstadt bleiben: „Wir fühlen uns in Wiesbaden sehr wohl und haben auch vor, mit unsere Zentrale in Wiesbaden zu bleiben.“