Gestiegene Ölpreise: IEA-Chefökonom warnt vor Panik

Paris (dpa) - Trotz der kräftig gestiegenen Ölpreise hat die Internationale Energie-Agentur (IEA) vor Panik gewarnt. Im Ernstfall halten die strategischen Ölreserven mindestens zwei Jahre, wie IEA-Chefökonom Fatih Birol der dpa in Paris sagte.

Bisher gebe es keinen Grund sie anzugreifen.

Birol, sagte: “Bisher haben wir zwischen 850 000 und 1 Million Barrel pro Tag in Libyens Produktion verloren.“ Dies sei etwas mehr als 1 Prozent der weltweiten Ölförderung. „Der Hauptgrund für das Anziehen der Preise ist schlicht die Angst, dass sich die geopolitische Situation weiter verändern könnte.“

Wenn die aktuelle Situation in Libyen übergreife auf andere Gas- oder Öl-produzierenden Staaten, könnte das den gegenwärtigen Ölpreisen zwar einen weiteren Schub geben.“ Birol sagte aber zugleich: „Unsere Mitglieder haben strategische Ölreserven im Volumen von 1,6 Milliarden Barrel. Wenn wir uns entschließen würden, täglich 2 Millionen Barrel davon freizugeben - was eine Menge wäre - würde uns das problemlos zwei Jahre weiterbringen.“

Zudem habe Saudi-Arabien seine Rohöl-Produktion gesteigert. „Saudi-Arabien hat wirklich genug Kapazitäten, um den Ausfall zu kompensieren.“