Getränkekarton-Hersteller Tetrapak kämpft mit schrumpfendem Markt
Hochheim (dpa) - Der Getränkekarton-Hersteller Tetrapak kämpft mit einem schrumpfenden Markt in Deutschland. Der Umsatz sei 2013 von 445 Millionen auf 407 Millionen Euro gefallen, sagte Stephan Karl, Geschäftsführer von Tetrapak in Deutschland, im hessischen Hochheim der Nachrichtenagentur dpa.
Die Zahl der hierzulande verkauften Verpackungen sank im Jahresvergleich von 4,6 Milliarden auf 4,3 Milliarden. „Der Bereich steht momentan sehr unter Druck“, sagte der Manager.
„Für den Geschäftsverlauf im Jahr 2014 müssen wir ganz realistisch sein: Wenn wir halten, was wir haben, dann sind wir sehr zufrieden.“ Für die sinkende Nachfrage machte Karl vor allem den Trend zu Plastikflaschen verantwortlich.
Beim Absatz spüre Tetrapak auch das geänderte Konsumverhalten. „Heute wird viel unterwegs verzehrt. Das hat Einfluss auf die Verpackungen.“ Auch gebe es eine wachsende Nachfrage nach aromatisierten Mineralwässern. „Das heißt, unsere Hauptmärkte Milch und Saft stagnieren, beziehungsweise sind rückläufig.“
Tetrapak hatte im vergangenen Jahr auf die Entwicklung reagiert und sein Produktionswerk in Berlin geschlossen. Die Fertigungsanlagen aus Berlin sollen teilweise im Tetrapak-Werk im hessischen Limburg weiter genutzt werden. Dieser Standort soll nach dem Willen der Geschäftsführung nun industriell und personell ausgebaut werden. Einen weiteren Standort hat Tetrapak in Hochheim. Insgesamt gibt es noch 582 Beschäftigte, künftig soll deren Zahl wieder steigen.
Der Getränkekarton-Hersteller will seine Position im Markt mit neuen Angeboten verteidigen. „Es gibt einen Trend zu größeren Öffnungen, die das Einschenken leicht machen“, erklärte Karl. Gerade wenn sie unterwegs sind, sei für Verbraucher die problemlose Verschließbarkeit der Verpackungen wichtig, ein gutes Ausgießverhalten und - gerade bei Milch und Saft - ein guter Schutz des Inhalts. Auch die Form sei entscheidend: „Das ist ganz wichtig für die Verbraucher.“
Tetrapak hat zehn Produktfamilien im Sortiment. Werden alle Größen, Formen und Öffnungen gezählt, gibt es 7000 Packungsvarianten. Daneben gibt es Verarbeitungsanlagen wie Erhitzer, Filtrationsanlagen, Pumpen, Abfüllmaschinen und Umverpackungsanlagen.