Gewicht deutscher Konzerne an Weltbörsen gesunken
Frankfurt/Main (dpa) - Deutsche Topkonzerne haben einer Studie zufolge an Gewicht an den internationalen Börsen verloren. Ende Juni zählten noch vier Dax-Unternehmen zu den 100 Konzernen weltweit mit dem höchsten Börsenwert, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung des Beratungsunternehmens EY hervorgeht.
Anfang des Jahres waren es noch sechs Unternehmen.
Die Börsenturbulenzen nach dem Brexit-Votum vergangene Woche trafen EY zufolge die exportorientierten deutschen Konzerne besonders stark. So sank der Gesamtwert der Top 100 seit dem Tag vor dem Volksentscheid um 2,2 Prozent. Die vier Unternehmen aus Deutschland büßten 5,8 Prozent ein.
„Die Dax-Konzerne erwirtschaften etwa 70 Prozent ihres Umsatzes im Ausland — sie sind damit mehr als andere von einem freien Welthandel abhängig“, erklärte Hubert Barth, künftiger Vorsitzender der Geschäftsführung von EY in Deutschland.
Noch deutlicher war der Unterschied im ersten Halbjahr. Der Börsenwert der Top 100 schrumpfte um zwei Prozent, die vier Dax-Konzerne verzeichneten einen Rückgang von elf Prozent. Im Länderranking rutscht Deutschland vom vierten auf den fünften Platz — hinter den USA, China, Großbritannien und Japan.
Das teuerste deutsche Unternehmen ist den Angaben zufolge aktuell SAP. Der Softwarekonzern belegt mit einem Börsenwert von 88 Milliarden Dollar den 78. Rang im weltweiten Ranking. Auf den weiteren Plätzen: Bayer (Rang 85), Siemens (Rang 88) und die Deutsche Telekom (Rang 97).
Das teuerste Unternehmen der Welt bleibt EY zufolge mit 513 Milliarden Dollar Apple, auch wenn der Börsenwert des iPhone-Herstellers seit Anfang des Jahres um rund 74 Milliarden Dollar gesunken sei. Auf Platz zwei folgt danach Google-Mutterkonzern Alphabet mit aktuell 471 Milliarden Dollar.
Alle zehn Unternehmen mit dem höchsten Börsenwert haben der Studie zufolge ihren Sitz in den Vereinigten Staaten, das am höchsten bewertete europäische Unternehmen ist der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé auf Rang 14.