GfK-Chef schließt gezielte Übernahmen nicht aus
Berlin (dpa) - Das Nürnberger Marktforschungsinstitut GfK schließt nach Worten von Vorstandschef Matthias Hartmann gezielte Übernahmen nicht aus und arbeitet an neuen Geschäftsmodellen.
„Wir setzen künftig auf organisches Wachstum. Vereinzelte Zukäufe sind dabei nicht ausgeschlossen“, sagte Hartmann der „Welt am Sonntag“ und fügte hinzu: „Wenn in unserem Portfolio etwas fehlt, werden wir zugreifen, dann aber ganz pointiert, etwa in den Bereichen Digitales und Social Media.“ Die Übernahme eines großen Konkurrenten sei dagegen nicht geplant.
Das Unternehmen setze auf neue Geschäftsmodelle: „Die Marktforschung verändert sich gerade radikal, allein schon durch das Internet und Kommunikationsmittel wie Smartphones.“ Man wolle den Kunden neue Wege in diese neue Welt eröffnen. „Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts. Wir müssen die vielen Informationen nur intelligent miteinander verknüpfen“, so Hartmann weiter.
Hohe Kosten für die Neuausrichtung hatten das Marktforschungsinstitut im vergangenen Jahr in die Verlustzone rutschen lassen. Der Vorstand begründete das Minus von 42,1 Millionen vor allem mit Abschreibungen von Firmenwerten. 2014 sei zwar noch einmal „ein Jahr der Veränderung und Transformation“, sagte Hartmann dem Blatt weiter. Er bekräftigte aber die bisherige Prognose: Demnach rechnet die GfK mit ein bis zwei Prozent Umsatzplus und schwarzen Zahlen.