GfK: Deutsche haben 2014 mehr Geld in der Tasche
Bruchsal (dpa) - Die Deutschen haben nach Berechnungen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) 2014 mehr Geld in der Tasche. Die durchschnittliche Kaufkraft pro Kopf werde nominal um 586 Euro oder 2,85 Prozent steigen.
Das teilte die GfK-Tochter GeoMarketing mit. Angesichts einer prognostizierten Inflationsrate von 1,7 Prozent und stagnierender Löhne blieben real allerdings im Schnitt nur rund 1,1 Prozent mehr im Portemonnaie der Verbraucher. Hinzu komme das Wohlstandsgefälle zwischen West und Ost. Nicht alle Bevölkerungsgruppen hätten deshalb eine positive Kaufkraftentwicklung zu erwarten, sagte GfK-Marktdatenexpertin Simone Baecker-Neuchl.
Insgesamt rechnet die GfK im kommenden Jahr für ganz Deutschland mit einer Kaufkraftsumme von 1,7 Billionen Euro. Pro Kopf entspricht das bei rund 80 Millionen Einwohnern einem Durchschnittswert von 21 179 Euro. Unter Kaufkraft versteht man das verfügbare Nettoeinkommen inklusive staatlicher Hilfen wie Renten, Arbeitslosengeld oder Kindergeld, das für den Konsum ausgegeben werden kann.
Das Bundesland mit der höchsten Kaufkraft in der Rangliste der GfK ist Hamburg. Es folgen Bayern, Baden-Württemberg und Hessen. Demnach haben die Einwohner des Landkreises Starnberg am meisten Geld in der Tasche - vor dem Hochtaunuskreis in Hessen und dem Stadtkreis München. Neu unter den Top Ten ist der bayerische Landkreis Miesbach, der den Kreis Stormarn nördlich von Hamburg verdrängt.
Das Ost-West-Gefälle in Deutschland ist nach wie vor hoch: Während die Kaufkraft in Starnberg mit 31 438 Euro pro Kopf um fast 50 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt liegt, ist sie im sächsischen Görlitz mit 16 030 Euro nur ungefähr halb so hoch wie in dem bayerischen Kreis. Allerdings zeigen sich auch in den Bundesländern selbst große Unterschiede. So betrage die Differenz zwischen dem Hochtaunuskreis und dem nur 50 Kilometer entfernten Gießen 10 500 Euro, heißt es bei der GfK.