„Goldene Pension“ von Vattenfall-Chef in der Kritik

Stockholm (dpa) - Nach den hohen Abfindungen für deutsche Vattenfall-Manager gerät auch der Vertrag des heimischen Konzernchefs Øystein Løseth in Schweden in die Kritik. Wie die Stockholmer Zeitung „Dagens Nyheter“ am Freitag schreibt,

hat der 1958 geborene und 2010 ins Amt gekommen Norweger schon ab dem 57. Lebensjahr Anspruch auf Pensionszahlungen über mindestens 18,8 Millionen Kronen (2,1 Mio Euro). Das widerspreche dem erklärten Willen der schwedischen Regierung, Pensionszahlungen an Spitzenmanager von Staatskonzernen wie Vattenfall erst nach dem 62. Lebensjahr zu leisten.

Für große Empörung in der Öffentlichkeit und auch in Schwedens Regierung hatten Berichte in der Vorwoche geführt, wonach fünf entlassene Top-Manager der deutschen Vattenfall-Tochter zusammen umgerechnet 13,3 Millionen Euro an Abfindungen bekommen haben. Die meisten von ihnen waren nur relativ kurz, in einem Fall fünf Monate, bei dem schwedischen Unternehmen beschäftigt und mussten ihre Posten durchweg vorzeitig räumen.

Løseths Vorgänger Lars G Josefsson musste im März sechs Millionen Kronen an Vattenfall zurückzahlen, als bekannt wurde, dass ihm unrechtmäßig eine Zusatzpension über den doppelten Betrag zugesagt worden war. Der schwedische Finanzminister Anders Borg kritisierte die Abfindungsregelungen bei Vattenfall als „verwunderlich und aufsehenerregend“. Man habe es dabei mit einem „ausgesprochen tief sitzenden Kulturproblem“ zu tun.

Vattenfall-Sprecherin Elisabeth Ström verteidigte die Vereinbarung mit Løseth in „Dagens Nyheter“ damit, dass dieser nur einen zeitlich begrenzten Vertrag über fünf Jahre bekommen habe. Mit der Abfindungspraxis bei Schwedens größtem Energiekonzern und der Rolle der Regierung dabei soll sich auch ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss befassen.

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