Goldpreis fällt massiv

London (dpa) - Der Goldpreis ist am Mittwoch nach unerwartet guten Konjunkturdaten aus den USA massiv abgerutscht. Er fiel deutlich unter das Rekordhoch vom Vortag. Im Nachmittagshandel befand sich der Goldpreis im freien Fall und verlor 54,35 Dollar je Feinunze (etwa 31 Gramm) auf 1775,30 Dollar.

Zeitweise rutschte der Preis auf ein Tagestief bei 1764,16 Dollar und markierte damit den stärksten Tagesverlust seit Dezember 2008. Am Dienstag war der Goldpreis noch auf ein Rekordhoch bei 1911,46 Dollar gesprungen.

Ein unerwartet starker Anstieg der Auftragseingänge in der US-Industrie habe die Unsicherheit der Anleger gedämpft, sagten Händler. An den Finanzmärkten habe umgehend ein massives Umschichten eingesetzt. Investoren hätten im großen Stil Gold verkauft und an den Aktienmärkten investiert. Am Markt kursierten zudem vage Gerüchte, dass finanziell angeschlagene Staaten der Eurozone wie zum Beispiel Griechenland oder Portugal Teile ihrer Goldreserven verkaufen würden.

Experten rechnen trotz des starken Einbruchs vorerst aber nicht mit einem Ende der Rekordjagd beim Goldpreis. Der Stimmung der Investoren an den internationalen Finanzmärkten sei weiter extrem nervös, sagten Händler. Das gelbe Edelmetall sei nach wie vor als „sicherer Hafen“ bei den Anlegern gefragt. Hierfür spreche auch die jüngste Herabstufung der Kreditwürdigkeit Japans durch die Ratingagentur Moody's. Mit der Entscheidung habe der japanische Yen an Attraktivität als besonders sichere Anlagemöglichkeit eingebüßt, urteilte die Commerzbank.