Griechenland-Verhandlungen bremsen Dax
Frankfurt/Main (dpa) - Die Anleger haben sich am Montag wegen der Verhandlungen über neue Griechenland-Hilfen zurückgehalten. Auch die US-Börsen lieferten nach dem verlängerten Thanksgiving-Wochenende kaum Impulse für den deutschen Aktienmarkt.
Der Dax verlor zum Handelsschluss 0,23 Prozent auf 7292,03 Punkte. Nach der Rally der vergangenen Handelswoche mit einem Plus von knapp fünf Prozent atme der Markt derzeit erst einmal durch, sagte Experte Gregor Kuhn vom Broker IG. Für den MDax ging es zum Wochenauftakt um 0,32 Prozent auf 11 371,46 Punkte nach unten. Der TecDax gewann indes 0,44 Prozent auf 830,00 Punkte.
Abgeschlagen am Dax-Ende landeten die Aktien von ThyssenKrupp mit einem Minus von 5,12 Prozent. Börsianer verwiesen auf einen Bericht der „Financial Times Deutschland“, wonach sich der geplante Verkauf der neuen Stahlwerke in Brasilien und den USA bis Herbst kommenden Jahres verzögern könnte. Dies konnte auch ein von Händlern positiv gewerteter Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ über geplante Kostensenkungen nicht aufwiegen.
Die Aktien der Lufthansa sprangen dagegen mit plus 2,98 Prozent an die Dax-Spitze und kosteten mit 12,960 Euro so viel wie zuletzt Anfang August 2011. Eine Hochstufung habe beflügelt, hieß es. Ein Händler sagte außerdem, inzwischen seien nach dem langen Thanksgiving-Wochenende in den Vereinigten Staaten viele US-Investoren wieder im Handel und nähmen die positiven Kommentare zur Lufthansa aus der vergangenen Woche auf. Gefragt waren auch die Papiere der Deutschen Börse mit plus 1,41 Prozent. Hier wirkte sich laut Marktexperten ein Pressebericht über eine mögliche Verzögerung bei der von Deutschland forcierten Einführung der Finanztransaktionssteuer positiv aus.
Die Eon-Titel gaben ihre Gewinne aus dem frühen Geschäft vollständig ab und verbuchten zum Handelsende ein Minus von 0,18 Prozent. Sie standen nach einem Medienbericht über ein mögliches Tauschgeschäft mit Verbund im Fokus. Demnach wollen die Österreicher im Gegenzug für Wasserkraftwerke in Deutschland und Österreich ihren Enerjisa-Anteil an Eon abgeben. Ein Börsianer wertete dies positiv, wäre es doch ein erster Schritt in den vielversprechenden türkischen Markt. Eine Sektorabstufung von Morgan Stanley habe jedoch belastet. An der MDax-Spitze gewannen die Aktien von Tui nach Konzernaussagen zur Steigerung der Umsatzrendite 2,17 Prozent.
Der EuroStoxx 50 verlor 0,57 Prozent auf 2542,52 Punkte. Die Börsen in Paris und London schlossen ebenfalls im Minus, und am US-Aktienmarkt gab der Dow Jones zum europäischen Börsenschluss nach.
Am Rentenmarkt verharrte die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 1,14 Prozent. Der Rentenindex Rex kletterte um 0,11 Prozent auf 134,68 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,21 Prozent auf 142,42 Punkte. Der Euro kostete zuletzt 1,2967 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,2964 (Freitag: 1,2909) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7714 (0,7747) Euro.