Größte griechische Bank kann sich selbst helfen
Athen (dpa) - Das größte griechische Geldinstitut, die National Bank of Greece (NBG), muss nicht verstaatlicht werden.
Die Bank hat das nötige Kapital aufgetrieben, um weiter als Privatinstitut arbeiten zu können. „Die vom Gesetz vorgesehene minimale Beteiligung des Privatbereichs wurde erreicht“, teilte die Bank auf ihrer Homepage mit. Der Mindestbetrag, damit die Banken in Privathänden bleiben, liegt bei zehn Prozent der Gesamt-Rekapitalisierungssumme.
Wie die griechische Wirtschaftspresse am Freitag berichtete, sei die nötige Summe von 800 Millionen Euro sogar übertroffen worden. Die Bank habe 1,17 Milliarden Euro aufgetrieben. Es ist das zweite systemrelevante Geldinstitut, dem die Rekapitalisierung gelingt. Anfang Juni hatte bereits die Alpha Bank das nötige Kapital aufgetrieben, um als Privatinstitut weiterarbeiten zu können.
Wie die Nachrichtenagentur dpa aus Bankenkreisen in Athen erfuhr, bestehen gute Chancen, dass mit der Piräus Bank eine weitere systemrelevante Bank den Schritt schaffen wird. Die Rekapitalisierung der griechischen Banken wird mit insgesamt 50 Milliarden Euro von der EU unterstützt. Auch die Banken, die nicht verstaatlicht werden, bekommen Hilfsgelder.
Bei der ebenfalls systemrelevanten Eurobank sieht es schlechter aus: Sie konnte das nötige Geld für eine Rekapitalisierung nicht aufbringen und musste sich für eine Rettung an den griechischen Stabilitätsfonds wenden. Das bedeutet praktisch eine Verstaatlichung. Die Eurobank soll zu einem späteren Zeitpunkt vom Stabilitätsfonds wieder verkauft werden.