Grüne kritisieren „eingebaute Schwachstellen“ in Elektrogeräten
Berlin (dpa) - Zwei Jahre alt und schon ist der Toaster kaputt - wer kennt das nicht? Und ist es vielleicht sogar die Absicht der Hersteller, damit man gleich den nächsten kauft? Diese Vermutung legt eine Studie im Auftrag der Grünen nahe.
Die Branche dementiert.
Die Grünen fordern schärfere Vorschriften für die Hersteller von Elektrogeräten, damit es keine „eingebauten Schwachstellen“ mehr gibt. Mit dem Vorstoß soll verhindert werden, dass Waschmaschine, Toaster & Co. bereits nach kurzer Lebensdauer wieder komplett ersetzt werden müssen. Erforderlich seien „klare Vorgaben für die Reparierbarkeit und Austauschbarkeit von Einzelteilen und die Überarbeitung des Gewährleistungs- und Garantierechts“, sagte die verbraucherpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Nicole Maisch, am Mittwoch.
Eine Studie im Auftrag der Fraktion listet zahlreiche Beispiele auf. Moniert werden etwa nicht austauschbare Akkus und fest verklebte Gehäuse, die sich nicht öffnen lassen, wie auch die „Süddeutsche Zeitung“ und die „Saarbrücker Zeitung“ (Mittwoch) berichteten. Die Grünen-Umweltexpertin Dorothea Steiner kritisierte, ein geplanter oder zumindest bewusst in Kauf genommener frühzeitiger Verschleiß von Produkten führe auch zu „immensen Müllbergen“.
Die Branche wies die Kritik zurück. „Elektro-Hausgeräte sind langlebig“, sagte Werner Scholz, zuständiger Geschäftsführer im
Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI). Von den fast 180 Millionen Geräten in deutschen Haushalten seien fast
75 Millionen älter als zehn Jahre. „Ein Verbraucher, dessen Waschmaschine schon nach relativ kurzer Zeit kaputt geht, wird das nächste Gerät sicherlich von einem anderen Hersteller kaufen.“