Hängepartie am deutschen Aktienmarkt hält vermutlich an
Frankfurt/Main (dpa) - Die Hängepartie beim Dax wird sich voraussichtlich auch in der kommenden Woche fortsetzen. Nach der zuletzt verhaltenen Entwicklung des deutschen Börsenbarometers habe die mittel- bis längerfristige Aufwärtsbewegung bislang zwar keinen Schaden genommen, sagen Börsianer.
Für einen nachhaltigen Kursanstieg sei aber politischer Rückenwind nötig.
Am Freitag hatte der Dax 0,49 Prozent tiefer geschlossen bei 7593,51 Punkten. Auf Wochensicht bedeutete das ein Minus von 0,77 Prozent.
Ungewiss ist, ob es an der Börse in den kommenden Tagen genug frischen Wind für den erhofften Auftrieb geben wird: Für Unsicherheit sorgt vor allem die anstehende Wahl in Italien. Sollte Silvio Berlusconi tatsächlich die Mehrheit im Senat erreichen, droht Experten zufolge politische Instabilität. Auch das G20-Treffen in Moskau dürften die Anleger gespannt verfolgen, da Diskussionen über einen drohenden Abwertungswettlauf der Währungen einer Erholung des Dax im Wege stünden.
Auch wichtige Konjunkturdaten sollten in den kommenden Tagen nicht außer Acht gelassen werden. Angesichts der sich dem Ende zuneigenden Berichtssaison nehme ihr Einfluss weiter zu, sagte Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner. Auf der Agenda steht am Dienstag der ZEW-Index, am Donnerstag die deutschen und die europäischen Einkaufsmanagerindizes sowie am Freitag der Ifo-Geschäftsklimaindex.
In den USA werden sich die Blicke zur Wochenmitte auf das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed richten. Zudem stehen Häuser- und Arbeitsmarktdaten an.
Auf Unternehmensseite ebbt die Nachrichtenflut derweil ab. Bei den Unternehmen, die Zahlen vorlegen, stehen neben dem Dax-Konzern Allianz noch Danone, die Swiss Re und Axa im Fokus. In den USA berichten zudem Dell, Wal-Mart und Hewlett-Packard über die Entwicklung des abgelaufenen Geschäftsquartals.
Bei deutschen Unternehmen aus der zweiten Reihe richten sich die Blicke auf die Bilanzen von Kabel Deutschland, Rhön-Klinikum sowie auf den Triebwerksbauer MTU.