Härtere Zeiten für Lanxess
Für das erste Quartal 2009 werden über 40 Millionen Euro Verlust erwartet.
Düsseldorf. Dem Leverkusener Lanxess-Konzern, vor vier Jahren aus Bayer ausgegliedert und an die Börse gebracht, steht das härteste Jahr seiner kurzen Geschichte bevor. Bereits im vierten Quartal des vergangenen Jahres kam es zu einem Absatzeinbruch von 32 Prozent im Bereich Performance Polymers, der mit zuletzt 3,3 Milliarden Euro Jahresumsatz etwa die Hälfte des Gesamtgeschäftes ausmacht.
Besonders schlecht lief der Absatz von Kautschuken an die Auto- und Reifenindustrie. Unter dem Strich blieb für den Konzern im vierten Quartal ein Verlust von 41 Millionen Euro.
Auch die ersten beiden Monate des laufenden Jahres verliefen schwach. "Das erste Quartal 2009 wird keinesfalls besser als das vierte Quartal 2008", sagte Lanxess-Chef Axel Heitmann in Düsseldorf. Man wolle sich aber weiter bemühen, gute Facharbeiter zu halten und keine Arbeitsplätze abzubauen.
Wie die frühere Mutter Bayer hat Lanxess bisher Kurzarbeit mit kürzerer Wochenarbeitszeit ohne Lohnausgleich vermieden. Seit März arbeiten die rund 5000 Tarifmitarbeiter in Leverkusen, Krefeld und Dormagen nur noch 35 statt 37,5 Stunden wöchentlich, bekommen aber entsprechend weniger Geld und 2009 keine Bonuszahlungen.
Das spare weltweit 65 Millionen Euro ein. Zugleich werden die Anlagen flexibel gefahren. Insgesamt ist für die nächsten zwei Jahre ein Einsparvolumen von 250 Millionen Euro geplant, wovon 2009 bereits 130 Millionen realisiert werden sollen. Auch die Investitionen werden um 100 Millionen Euro gekürzt, der Umzug der Zentrale nach Köln verschoben.
Eine Prognose für 2009, das für die gesamte Chemie "höchst unerfreulich verlaufen" werde, wollte Heitmann nicht stellen. Er erwarte aber keine schnelle Erholung. Deshalb deutete er an, dass auch am Niederrhein wie bereits im Ausland die eingeschränkte Arbeit auf zwei Jahre verlängert werden könnte.