Hauptstadtflughafen: Höhere Kosten durch Teileröffnung möglich

Schönefeld/Cottbus (dpa) - Die anvisierte schrittweise Eröffnung des Hauptstadtflughafens könnte die Kosten des Pannen-Airports weiter in die Höhe treiben.

Der Aufsichtsrat des Hauptstadtflughafens will an diesem Mittwoch darüber beraten. Dann würden alle Fragen dazu beantwortet, kündigte Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) am Montag in Cottbus an.

Unterdessen wurde bekannt, dass aufgrund der vor einem Jahr abgesagten Flughafen-Eröffnung monatliche Mehrkosten von 35 bis 40 Millionen Euro entstehen. Das habe Flughafenchef Hartmut Mehdorn einer Arbeitsgruppe des Bundesverkehrsministeriums mitgeteilt. Der Flughafen äußerte sich zu der Zahl nicht, im Ministerium wurden entsprechende Informationen des „Handelsblatts“ (Montag) aber bestätigt. Der Flughafen hatte stets von 15 Millionen Euro gesprochen, die fehlen, weil die Fluggebühren und Ladenmieten des Neubaus fehlen.

Zuvor hatte sich Mehdorn darauf festgelegt, den Neubau in Schönefeld nicht auf einen Schlag in Betrieb zu nehmen. Der Termin und Kostenrahmen für die neue Variante ist aber noch unklar.

„Wir müssen nicht alle an einem Tag umziehen“, hatte Mehdorn in der RBB-„Abendschau“ angekündigt. „Da gibt's überhaupt keinen Grund dafür, und wir werden das also scheibchenweise machen.“ Während die Flughafen-Eigentümer - Berlin, Brandenburg und der Bund - bislang keinen Widerstand erkennen ließen, ist unklar, ob die Airlines mitziehen. Wichtige Flughafenkunden wie Air Berlin, die Lufthansa und Easyjet wollten sich nicht äußern oder waren noch nicht für Stellungnahmen zu erreichen.

Bei einer Eröffnung in Schritten sind weitere Mehrkosten möglich, etwa wenn die Empfangshalle wegen der Probleme mit der Brandschutzanlage noch nicht startklar ist und Abfertigungsschalter in Seitenflügel gestellt werden müssen. Für die Flughafengesellschaft hätte das aber den Vorteil, die Anlage nach und nach zu testen und in Betrieb zu nehmen und so die Risiken zu minimieren.

In den vergangenen Wochen gab es aber kritische Stimmen aus der Branche. Müsse sich eine Airline auf zwei Flughäfen verteilen, entstünden zusätzliche Kosten. Die Behörden haben indes keine grundsätzlichen Einwände. „Wenn das Konzept stimmt, kann ich mir eine Teileröffnung des Flughafens vorstellen“, hatte der zuständige Landrat Stephan Loge der „Berliner Morgenpost“ gesagt.

Unterdessen wurde bekannt, dass aufgrund der vor einem Jahr abgesagten Flughafen-Eröffnung monatliche Mehrkosten von 35 bis 40 Millionen Euro entstehen. Das habe Mehdorn einer Arbeitsgruppe des Bundesverkehrsministeriums mitgeteilt. Der Flughafen äußerte sich zu der Zahl nicht, im Ministerium wurden entsprechende Informationen des „Handelsblatts“ (Montag) aber bestätigt. Der Flughafen hatte stets von 15 Millionen Euro gesprochen, die fehlen, weil die Fluggebühren und Ladenmieten des Neubaus fehlen.