Hiroyuki Sasa soll nächster Olympus-Chef werden
Tokio (dpa) - Der Medizintechnik-Experte Hiroyuki Sasa soll den skandalgeschüttelten Kamerahersteller Olympus aus der Krise führen. Sasa, der bisher die Marketing-Aktivitäten der Medizin-Sparte bei Olympus verantwortet, soll bei der Aktionärsversammlung im April als nächster Präsident vorgeschlagen werden.
Dies beschloss der Vorstand des Unternehmens am Montag. Die Führung im Verwaltungsrat soll Yasuyuki Kimoto vom Großaktionär Sumitomo Mitsui Banking übernehmen. Der amtierende Chef des japanischen Unternehmen, Shuichi Takayama, will sich bei der für den 20. April anberaumten Aktionärsversammlung zurückziehen.
Er ist unter den 18 früheren und aktiven Managern und Bilanzprüfern, die Olympus wegen der Bilanzfälschungen auf Schadenersatz verklagt hat. Zudem wurden kürzlich sieben zentrale Beteiligte der Affäre festgenommen. Darunter ist auch der frühere Konzernchef und langjährige Firmenpatriarch Tsuyoshi Kikukawa.
Sasas Berufung kommt nicht überraschend, da die Medizintechnik inzwischen zum größten Bereich von Olympus geworden ist - allerdings auch durch die Übernahmen, bei denen durch überhöhte Preise Bilanzbetrug betrieben wurde. Bei den Deals waren nach bisheriger Kenntnis alte Anlageverluste von insgesamt 134,8 Milliarden Yen (aktuell rund 1,28 Mrd Euro) verschleiert worden.