Hochglanz und quietschende Reife: „Essen Motor Show“ startet
Essen (dpa) - Jede Menge Hochglanz und quietschende Reifen: In Essen startet an diesem Samstag wieder die internationale Autotuning-, Oldtimer- und Zubehörmesse „Essen Motor Show“.
Rund 340 000 Besucher werden erwartet, 500 Aussteller zeigen Produkte vom getunten Sechszylindermotor über Kofferraum füllende Soundsysteme bis zur teuren Edelfelge für einen vierstelligen Betrag. An qualmenden und quietschenden Reifen können sich die Gäste beim „Driftwettbewerb“ in einer zur Rennstrecke umfunktionierten Halle erfreuen.
Besondere Akzente setzt die Oldtimer-Ausstellung. Spitzenfahrzeuge im Verkaufsangebot sind etwa ein Mercedes-Cabriolet aus den 1930er Jahren für knapp zwei Millionen Euro und ein historisches Horch-Cabrio in derselben Preisklasse. Die über 250 Sammlerautos bei der Messe sind nach Veranstalterangaben mit zusammen rund 30 Millionen Euro versichert.
Die „Motor Show“ im Ruhrgebiet ist nicht nur gut besucht - nach Besucherzahlen ist sie die zweitgrößte deutschen Automesse nach der IAA in Frankfurt. Sie ist traditionell auch eine Art Familientreffen für eingefleischte Autofans. Zur besonderen Atmosphäre gehören dabei auch die bei anderen Messen inzwischen zurückhaltender eingesetzten Hostessen an den Autoständen mit ihren ultrakurzen Röcken.
Als besonderen Tuning-Trend für den Normalverbraucher haben die Organisatoren die sogenannte Folierung entdeckt: Autos werden für 1500 bis 2000 Euro mit Folien überzogen. Das schütze den Originallack und biete die Chance zu ausgefallenen Farben, ohne den Wiederverkaufswert zu schmälern, sagte eine Messesprecherin. Denn die Folie lässt sich bei Nichtgefallen leicht entfernen. Mehr als 20 Aussteller präsentieren dazu Produkte. Besucher können täglich zuschauen, wie ein Auto in Folie verpackt wird. Die Folien halten rund acht Jahre und sind äußerlich vom Lack kaum zu unterscheiden.
Auto-Tuning ist in Deutschland ein Milliardengeschäft. Der Gesamtumsatz beträgt laut Fachverband VDAT rund 4,6 Milliarden Euro bei mehr als 50 Prozent Exportanteil etwa nach China, in die USA, nach Japan und an den Persischen Golf. Die Serienhersteller verdienen kräftig mit: Über die Hälfte der Tuning-Teile stammt von Serienproduzenten.