Meldestelle für Benzinpreise wechselt in Dauerbetrieb
Bonn (dpa) - Die Meldestelle für Benzin- und Dieselpreise hat ihren Probebetrieb nach drei Monaten zu Ende gebracht und wechselt am Wochenende in den Regelbetrieb. „Der Probebetrieb lief ausgesprochen gut“, sagte Kartellamts-Präsident Andreas Mundt am Freitag in Bonn.
„Der technische Ablauf funktioniert reibungslos und Preisänderungen werden binnen weniger Minuten an die Verbraucher-Informationsdienste gemeldet.“ Mittlerweile werden die Daten der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe, so der offizielle Name, an neun Dienstleister weitervermittelt, wo sie von den Autofahrern online oder über Handy-Apps abgerufen werden können. Mehr als 14 000 Tankstellen melden ihre Preisänderungen, das sind fast alle.
Die Transparenzstelle war eingerichtet worden, um den Autofahrern einen schnellen und aktuellen Vergleich der Benzin- und Dieselpreise zu ermöglichen und damit den Wettbewerb der Tankstellen zu intensivieren. Dahinter stand der Verdacht, dass die Tankstellen mangelnde Markttransparenz ausnutzen und den Autofahrern überhöhte Preise für Benzin und Diesel abfordern könnten. Das hatte die Mineralölwirtschaft bestritten.
Nach ersten Markteindrücken hat die Meldestelle nicht zu niedrigeren Preisen geführt, wohl aber zu einem besseren Überblick für die Autofahrer. Eine Bilanz der Wirkung dieser einmaligen Einrichtung kann nach übereinstimmender Einschätzung von Unternehmen und Verbraucherverbänden erst im kommenden Jahr gezogen werden. Die Betreiber der Info-Seiten berichten über hohe Download- und Nutzerzahlen und ein überwiegend positives Feedback durch die Autofahrer. „Je mehr Kunden das Instrument nutzen, desto höher wird der Druck auf die Konzerne, wettbewerbskonforme Preise zu setzen“, sagte Mundt.