dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
IG Metall-Chef fordert Regelungen gegen E-Mails nach Feierabend
Berlin (dpa) - Der neue IG-Metall-Chef Detlef Wetzel will SMS und E-Mails vom Chef nach Feierabend per Vorschrift unterbinden. „Die Digitalisierung darf nicht dazu führen, dass Arbeitnehmer rund um die Uhr erreichbar sind“, sagte Wetzel im Interview mit der „Bild“-Zeitung. „Die neue Koalition muss hier strenge Regeln gegen Stress im Job und zu Hause vereinbaren.“ Es sei „unzumutbar“, dass immer mehr Beschäftigte nach Feierabend und an Wochenenden E-Mails oder SMS von Vorgesetzten bekommen. Der Arbeitgeberverband BDA warnte vor strengen Gesetzen zur Erreichbarkeit nach Feierabend: „Engagement und Leistungsbereitschaft sollten nicht zwangsweise eingeschränkt werden.“
EU-Botschafter sollen sich bei Klimavorgaben für Autos einigen
Brüssel (dpa) - Das Tauziehen um Klimavorgaben für Neuwagen ab dem Jahr 2020 könnte heute ein Ende finden. Die Botschafter der 28 EU-Staaten sollen bei einem Treffen in Brüssel einem mit dem Europaparlament ausgehandelten Kompromiss zustimmen. Nach monatelangem Widerstand will Deutschland grünes Licht geben. Laut Vorschlag soll der ursprünglich für 2020 angepeilte Zielwert von 95 Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer erst mit dem Jahr 2021 vollständig gelten. Er bezieht sich auf den Durchschnitt aller Neuwagen. Bis Ende 2022 bekommen die Hersteller Boni für Elektroautos. Das EU-Parlament muss noch zustimmen, ein Ja dort gilt aber als sehr wahrscheinlich.
Standard & Poor's entzieht Niederlanden die Bestnote
London (dpa) - Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat die Kreditwürdigkeit für die Niederlande wegen der schwachen Verfassung der dortigen Wirtschaft abgestuft. Die Note für die Bonität sei von „AAA“ auf „AA+“ gesenkt worden, teilte S&P am Freitag in London mit. Die Aussichten für die Konjunktur des Eurozonen-Staates seien nicht mehr so gut wie zuletzt. Zudem hinkten die Niederlande bei der Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) pro Kopf hinter vergleichbaren Nationen her.
Arbeitslosenquote in der Eurozone sinkt erstmals seit Februar 2011
Luxemburg/Brüssel (dpa) - Kleiner Hoffnungsschimmer auf dem Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist erstmals seit Februar 2011 wieder leicht gesunken. In den 17 Ländern mit der Euro-Währung waren im Oktober 12,1 Prozent der Menschen im erwerbsfähigen Alter ohne Job. Im September lag die Quote noch bei 12,2 Prozent. Das gab die europäische Statistikbehörde Eurostat am Freitag in Luxemburg bekannt. Damit waren im Oktober in der Eurozone knapp 19,3 Millionen Männer und Frauen ohne Arbeit. Wie schon im Vormonat lag die Quote bei 10,9 Prozent.
Inflationsrate im Euroraum nimmt wieder zu: 0,9 Prozent
Luxemburg (dpa) - Nach Monaten des Rückgangs nimmt die jährliche Inflationsrate in den 17 Staaten mit Euro-Währung wieder zu. Im November stiegen die Preise einer ersten Schätzung zufolge um 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dies teilte das Statistische Amt der EU am Freitag in Luxemburg mit. Im Oktober lag der Preisanstieg noch bei 0,7 Prozent. Der Handlungsdruck für die Europäische Zentralbank, die ein Inflationsziel von knapp zwei Prozent verfolgt, nimmt damit ab. Der Preisverfall im Währungsraum hatte die EZB Anfang November zu einer überraschenden Zinssenkung veranlasst.
Tönnies gegen Tönnies: Gericht setzt Prozess Anfang 2014 fort
Bielefeld (dpa) - Das Landgericht Bielefeld setzt den Prozess um die Vorherrschaft beim größten deutschen Fleischkonzern Tönnies Anfang 2014 mit der Beweisaufnahme fort. Das Gericht werde Zeugen vernehmen, die Aussagen zum Zeitpunkt und zu Gesprächsinhalten rund um die umstrittenen Notarverträge machen können, sagte ein Sprecher am Freitag. Robert Tönnies hat seinen Onkel Clemens verklagt. Dabei geht es um das doppelte Stimmrecht, das Clemens Tönnies im Gesellschafterausschuss des westfälischen Familienkonzerns die Vorherrschaft sichert.
Deutsche Aktien weiter gefragt trotz fehlender Impulse
Frankfurt/Main (dpa) - Die deutschen Standardwerteindizes haben ihre Rekordstände am Freitag verteidigt. Der Dax stand mit plus 0,07 Prozent auf 9394 Punkte unmittelbar unter seinem Rekordhoch von 9399 Punkten. Der MDax kletterte mit plus 0,30 Prozent auf 16 330 Punkte auf ein neues historisches Hoch. Der TecDax gewann 0,08 Prozent auf 1152 Punkte. Händler sprachen von einem ruhigen Geschäft ohne neue Impulse und ohne Führung der Wall Street. Der Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3611(1,3592) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7347 (0,7357) Euro.